© kie-ker auf pixabay / Windkraftwerk
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Commerzbank sieht großes Potenzial für Windenergie

Höhere Ausbauziele, weniger Hindernisse

Im Vorfeld der Wind-Energy Hamburg, die in der kommende Woche stattfindet, hob die Commerzbank heute in Hamburg aufgrund der aktuellen Krisen die Notwendigkeit einer weltweit beschleunigten Energiewende hervor.

So gibt es auf der einen Seite die große politische Herausforderung, die Energiewende und den Ausbau von Onshore- und Offshore-Windenergie als eine der wesentlichen Technologien voranzutreiben, um sich unter anderem aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu befreien. Des Weiteren ist man auch den zugesagten Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens verpflichtet.

Auf der anderen Seite steht der gesamte Sektor, insbesondere die Windenergiebranche, aktuell vor noch nie da gewesenen Herausforderungen. Aufseiten der Hersteller reduzieren sich die Margen deutlich aufgrund stark gestiegener Produktions- und Transportkosten. Durch die nach wie vor gestörten Lieferketten verzögert sich zudem der Bau von Anlagen sowie auch der Zeitpunkt der Abschlussrechnungen. Den Projektierern fehlt angesichts steigender Gestehungskosten, stetig steigender Zinsen und neu entfachter Diskussionen zu Vergütungsregimen die Planungssicherheit. Zudem müssen sie trotz aller Bemühungen durch die Politik nach wie vor mit fehlenden für die Windkraft ausgezeichneten Flächen kämpfen sowie lange Genehmigungsverfahren in Kauf nehmen.

Tim Koenemann, Leiter des Bereichs Erneuerbare Energien der Commerzbank: „Die Windbranche erlebt gerade unglaublich bewegte Zeiten. Unser Geschäft unterliegt ohnehin einem stetigen Wandel, aber die Vielzahl der Herausforderungen und Möglichkeiten, mit denen unsere Kunden derzeit parallel konfrontiert sind, ist schon bemerkenswert.“

Aktuell belaufen sich die Finanzierungszusagen auf ca. 7,3 Mrd. Euro. Im Rahmen der aktuellen Strategie der Bank mit Nachhaltigkeit als eine der vier Säulen soll das Portfolio aus dem Erneuerbare-Energien-Bereich bis Ende 2025 auf 10 Mrd. Euro wachsen. Um dieses Wachstum realisieren zu können, wird die Commerzbank ihre strategische Ausrichtung mit dem Ausbau der Internationalisierung und der Bereitschaft, größere Kreditvolumen pro Transaktion auf das eigene Buch zu nehmen, weiter fortsetzen. Auch die Finanzierung und Refinanzierung großer Portfolios als HoldCo begleitet die Commerzbank langjährig und sehr erfolgreich. Im Bereich der bereits etablierten Finanzierung von Batteriespeichern, einzeln stehend oder in Kombination mit Erneuerbare-Energie-Anlagen, hat die Commerzbank insbesondere in den USA bereits vielfältige Erfahrung sammeln können und will dieses Geschäft weiter ausbauen.

Gute Grundlage für die Wachstumsambitionen der Commerzbank ist das sogenannte Osterpaket, das die deutsche Bundesregierung im Sommer dieses Jahres geschnürt hatte und das das ehrgeizige Ziel von netto ca. 10 Gigawatt (GW) neu installierter Leistung pro Jahr definiert. Zum Vergleich: 2021 betrug der Zubau nur 1,9 GW, im Rekordjahr 2017 wurden 5,3 GW installiert. Damit die Umsetzung nicht an verfügbaren Flächen scheitert, enthält das Osterpaket ebenfalls Bestimmungen zur sukzessiven verpflichtenden Flächenausweitung auf 2 Prozent. Gleichzeitig sollen die Planungsmethodik und die gerichtlichen Kontrollmöglichkeiten vereinfacht werden, was auf das Gesamtziel einer schnelleren Planung mit einer höheren Planungssicherheit einzahlt.

Dazu Tim Koenemann: „Unter diesen Voraussetzungen erscheint es uns sehr realistisch, dass die Projekte, die in Zukunft genehmigt und umgesetzt werden, in Kapazität und Finanzierungsvolumen signifikant steigen werden.“



Die Commerzbank AG mit ihrem Competence Center Energy (Hauptsitz Hamburg) ist einer der führenden Finanzierer von erneuerbaren Energien mit zugesagten Krediten in Höhe von rund 5,9 Mrd. Euro Projekt- und rund 1,4 Mrd. Euro Unternehmensfinanzierungen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /