© Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG/ Die Solaranlage auf dem Dach des Dr. Oetker Werkes im südafrikanischen Johannesburg kompensiert etwa 30 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs
© Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG/ Die Solaranlage auf dem Dach des Dr. Oetker Werkes im südafrikanischen Johannesburg kompensiert etwa 30 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs

Klimaneutral an eigenen Standorten: Dr. Oetker erreicht Klimaziel

Dr. Oetker verringert seinen CO2-Fußabdruck und wird an seinen eigenen Standorten klimaneutral.

Im Vorjahr hat Dr. Oetker seine internationale Nachhaltigkeitsstrategie der Öffentlichkeit vorgestellt. Nun meldet das Unternehmen, dass das Ziel der Klimaneutralität an seinen eigenen Standorten (Scope 1 und 2 nach Greenhouse Gas Protocol) 2022 erreicht wird. Zu Ende ist der Weg damit aber noch lange nicht: Bis 2030 möchte das Unternehmen den CO2-Fußabdruck in allen direkten und indirekten Einflussbereichen (Scope 1, 2 und 3 nach Greenhouse Gas Protocol) um 35 Prozent reduzieren, um bis 2050 vollständig klimaneutral zu sein. "Alle unsere internationalen Standorte werden in diesem Jahr klimaneutral sein", so Dr. Judith Güthoff, Nachhaltigkeitsbeauftragte von Dr. Oetker, "doch das ist erst der Anfang. Wir arbeiten intensiv daran, weniger Energie zu verbrauchen, erneuerbare Energie selbst zu erzeugen oder zu erwerben, um möglichst wenig unvermeidliche Emissionen kompensieren zu müssen."

Vier-Stufen-Plan für konsequenten Klimaschutz

Um das Klimaziel zu erreichen, wurde ein Vier-Stufen-Plan aufgestellt, den das Unternehmen konsequent verfolgt.

1. Energieverbrauch reduzieren

Durch den Energieverbrauch in der Produktion und in den Bürogebäuden sowie den Kraftstoffverbrauch des firmeneigenen Fuhrparks hat Dr. Oetker bis 2021 jährlich mehr als 110.000 Tonnen CO2 erzeugt. Die meisten CO2-Emissionen entfallen dabei auf den Verbrauch von Energie wie Erdgas oder Strom in der Produktion. Um diesen Verbrauch so weit wie möglich zu reduzieren, hat Dr. Oetker Einsparpotenziale definiert und verschiedene Programme aufgesetzt, die dafür sorgen, dass Energie effizienter eingesetzt und der Verbrauch so deutlich reduziert wird.

2. Erneuerbare Energien erzeugen

Erneuerbare Energien sind emissionsfrei und werden aus unbegrenzten Ressourcen wie Sonne oder Wind gewonnen. Daher arbeitet Dr. Oetker kontinuierlich daran, diese selbst zu erzeugen. Am Standort in Johannesburg, Südafrika, erzeugt seit 2021 eine Photovoltaikanlage mehr als 30 Prozent der vor Ort benötigten Energie. Weitere Anlagen befinden sich in Bielefeld und Oerlinghausen, Deutschland, Desenzano del Garda und Rivergaro, Italien sowie Leeuwarden, Niederlande. Verschiedene weiter Standorte planen aktuell konkret die Installation von Photovoltaikanlagen.

3. Erneuerbare Energien erwerben

Es ist nicht überall möglich, Energien selbst zu generieren. Daher kauft das Unternehmen zusätzlich elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen wie Solar- oder Windkraft ein. Allein durch diese Maßnahme reduziert Dr. Oetker seinen CO2-Fußabdruck um rund 65.000 Tonnen. Darüber hinaus beobachtet Dr. Oetker den Markt für Gas aus erneuerbaren Quellen intensiv und lotet mögliche Optionen aus. Gleichzeitig beschäftigt sich das Unternehmen auch mit einem möglichen Energiewechsel, um so komplett auf den fossilen Energieträger Gas verzichten zu können.

4. Emissionen kompensieren

Emissionen, die sich durch die ersten drei Schritte noch nicht vermeiden lassen, kompensiert Dr. Oetker über Ausgleichsprojekte, die an anderer Stelle entweder CO2 aus der Atmosphäre entnehmen oder dazu beitragen, CO2 zu vermeiden. Das Unternehmen kauft seine Zertifikate ausschließlich von Projekten, die den international anerkannten Standards Gold Standard oder Verified Carbon Standard entsprechen und somit in hohem Maße glaubwürdig sind. Diese Projekte kompensieren nicht nur CO2, sondern zahlen zusätzlich auf Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ein. Bereits heute hat Dr. Oetker mithilfe der Kompensationsprojekte 40.000 Tonnen CO2 stillgelegt.

Langfristig plant Dr. Oetker die Schritte eins bis drei kontinuierlich zu verbessern, sodass eines Tages keine weitere Kompensation mehr nötig sein wird.

Folgende Kompensationsprojekte unterstützt Dr. Oetker finanziell und aus voller Überzeugung:

Investitionen in türkischen Windpark

Windenergie ist besonders flächeneffizient und zudem frei von Emissionen. Daher unterstützt Dr. Oetker ein Gold Standard Projekt in der Türkei, in dem 20 Windturbinen das türkische Netz mit sauberer Energie versorgen - anstelle von fossilen Energieträgern wie Kohle und Erdgas. Darüber hinaus schafft das Projekt Arbeitsplätze und bringt neue Technologien und Know-how in die türkische Wirtschaft. Weitere Informationen zu dem Projekt finden Interessierte unter: GSF Registry (goldstandard.org)

Effiziente Kochherde in Ghana

Jedes Jahr sterben nach Schätzungen der WHO rund 3,8 Millionen Menschen an häuslicher Luftverschmutzung. Der Grund: das Kochen auf offenen Feuerstellen und ineffizienten Herden, unter anderem mit Kohle oder Kerosin. Ein von Dr. Oetker unterstütztes Projekt in Ghana ( GSF Registry (goldstandard.org) finanziert Holzkohleherde, die den Verbrauch senken, die Effizienz erhöhen und Wärme speichern. Und damit nicht nur Kosten sparen, sondern vor allem auch die Luftverschmutzung im Haus verringern.

Bäume pflanzen in Kenia

Saatgut sammeln, Bäume pflanzen und Haine pflegen steht auf der täglichen Agenda des internationalen Kleingruppen- und Baumpflanzungsprogramms TIST. Die teilnehmenden Landwirte binden durch ihre Arbeit CO2 aus der Atmosphäre und erhalten dafür 70 Prozent der Einnahmen aus dem Verkauf der Emissionszertifikate. Natürlich alles unter der strengen Überwachung externer Instanzen. Alle Informationen unter: TIST KE PD-VCS-006a PD Text 120824.doc (live.com)

Wie geht's weiter?

Neben den eigenen Standorten betrachtet Dr. Oetker auch die indirekten Emissionsquellen entlang der vorgelagerten und der nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope 3 nach GHG Protocol). Dazu gehören unter anderem die eingekauften Rohstoffe für Dr. Oetker Produkte, die Verwertung angefallener Abfälle sowie die Arbeitswege und Dienstreisen der Beschäftigten. Gemäß der eigenen Sustainability Charter will das Unternehmen bis 2030 seinen CO2-Fußabdruck um 35 Prozent reduzieren.

Darüber hinaus arbeitet Dr. Oetker daran, seinen CO2-Fußabdruck auch für alle Produktsortimente berechnen zu können, um so den Verbrauchern eine umweltbewusste Kaufentscheidung zu ermöglichen.

Gleichzeitig unterstützt das Unternehmen Methoden der regenerativen Landwirtschaft, die dafür sorgt, dass Lebensmittel so hergestellt werden, dass die Bodengesundheit verbessert, Wasserkreisläufe gestärkt und die Vielfalt von Tieren und Pflanzen gefördert werden. Die Böden binden dann zusätzlichen Kohlenstoff, der nicht in die Atmosphäre gelangt, und sie benötigen sogar weniger Dünger und Pestizide. Dies führt auf lange Sicht zur Verbesserung für den Klimaschutz, die Biodiversität, den Wasserhaushalt und auch zu mehr Widerstandsfähigkeit gegen extreme Wetterereignisse.

Bis 2050 wird Dr. Oetker schließlich komplett klimaneutral sein.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /