© Pete Linforth auf Pixabay
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"Blauer Kompass": 20 Projekte zur Klimaanpassung nominiert

Online-Abstimmung über Publikumspreis startet

Der Wettbewerb um den deutschen Bundespreis "Blauer Kompass" für vorbildliche Projekte der Klimaanpassung verzeichnet dieses Jahr einen neuen Teilnahmerekord. Von 240 Bewerbungen, die im Bundesumwelt- und verbraucherschutzministerium (BMUV) und Umweltbundesamt (UBA) eingegangen sind, dürfen sich nun 20 hervorragende Projekte über eine Nominierung zum Bundespreis "Blauer Kompass" freuen. Wer die höchste staatliche Auszeichnung für Projekte zur vorbildlichen Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise erhält, entscheidet Ende Juni eine hochrangig besetzte Jury. Bereits heute startet zudem eine öffentliche Abstimmung über den Publikumspreis: Bis zum 8. Juni 2022 sind alle Bürgerinnen und Bürger und sonstige Akteure aufgerufen, mitzuentscheiden, welches nominierte Projekt zuvor mit dem Publikumspreis ausgezeichnet werden sollte.
Der Bundespreis „Blauer Kompass“ wird in diesem Jahr erstmals gemeinsam durch das Bundesumwelt- und verbraucherschutzministerium und das Umweltbundesamt ausgerichtet. Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen für die Vorsorge und die Anpassung an die Folgen der globalen Erdüberhitzung, wie Hitze, ⁠ Dürre ⁠ und ⁠ Starkregen ⁠, zu präsentieren. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro für jedes der insgesamt fünf ausgewählten Projekte aus vier Kategorien verbunden.

Parlamentarischer Staatssekretär Christian Kühn: „Die Klimaanpassung ist eine große Zukunftsaufgabe. Sie fordert uns alle: nicht nur in der Bundes- und Landespolitik oder in großen Unternehmen, sondern auch jede einzelne Kommune vor Ort. Der Bewerbungsrekord für den ‚Blauen Kompass‘ zeigt, wie viele gute Ideen es zur Vorsorge vor den Folgen der Klimakrise gibt. Diese vielfältigen Projekte geben Ideen, wie die Anpassung an die Klimakrise erfolgreich gelingen kann.“

⁠ UBA ⁠-Präsident Dirk Messner: „Die nominierten Projekte für den ‚Blauen Kompass‘ zeigen, was nachhaltige Klimaanpassungspraxis auszeichnet: Viele der Projekte setzten auf naturbasierte Lösungen mit Synergieeffekten für den natürlichen ⁠ Klimaschutz ⁠ und den Schutz der ⁠ Biodiversität ⁠. Auch die Einbindung der Menschen vor Ort und ein Fokus auf soziale Aspekte sind zentrale Erfolgsfaktoren der Projekte, die wir heute für den Bundespreis nominieren. Ich wünsche allen Nominierungen viel Erfolg.“

Die 240 Einreichungen wurden in einem ersten Auswahlverfahren und mit Unterstützung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und des Wettbewerbsbüros co2online entlang der sechs Kriterien guter Praxis der Anpassung des Umweltbundesamtes bewertet. Die 20 auf dieser Grundlage nominierten Projekte konkurrieren ab heute und bis zum 8. Juni 2022 in einer öffentlichen Internetabstimmung um den Publikumspreis. Das Projekt mit den meisten Stimmen gewinnt 25.000 Euro und ist bereits vor der Jurysitzung als Preisträger gesetzt. Deshalb freuen sich die Nominierten über jede abgegebene Publikumsstimme.

Welche weiteren vier Projekte die Auszeichnung in den jeweiligen Kategorien erhalten, entscheidet eine achtköpfige Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalen Spitzenverbände sowie aus den Bereichen Wirtschaft, Forschung, Ehrenamt und Klimakommunikation. Das BMUV wird in der Jury durch den Parlamentarischen Staatssekretär Christian Kühn, das UBA durch Präsident Dirk Messner vertreten.

Alle fünf Preisträgerprojekte werden am 16. September 2022 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Bundesumwelt- und verbraucherschutzministerium in Berlin ausgezeichnet. Die Gewinnerinnen und Gewinner erhalten zusätzlich zum Preisgeld eine Trophäe sowie Unterstützung bei der bundesweiten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Unter anderem entstehen Kurzfilme über die ausgezeichneten Projekte.

Nominiert für den Bundespreis „Blauer Kompass“ 2022
Folgende 20 herausragenden Projekte und Maßnahmen zur Klimawandelanpassung aus 11 Bundesländern sind für den Bundespreis „Blauer Kompass“ nominiert und konkurrieren bis zum 8. Juni auf https://www.umweltbundesamt.de/tatenbank um den Publikumspreis:

Kategorie 1: Kommunen

Nordrhein-Westfalen: Kreis Borken, „Hochwasserallianz Bocholter Aa“, 46325 Borken
Nordrhein-Westfalen: Stadt Mönchengladbach, „Klimaanpassung oberes Nierstal: Wie wir dem Fluss die ⁠ Aue ⁠ zurückgeben“, 41050 Mönchengladbach
Nordrhein-Westfalen: Stadt Köln, „Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln“, 50679 Köln
Schleswig-Holstein: Gemeinde Stockelsdorf, „Musterflächen für klimaangepasste Grundstücksgestaltung“, 23617 Stockelsdorf
Sachsen: Stadt Leipzig, „Straßenbaumkonzept Leipzig 2030“, 04317 Leipzig
Kategorie 2: Private und kommunale Unternehmen

Hessen: Alnatura, „Alnatura Campus – naturnaher Erholungs-, Begegnungs- und Lernort in urbanem Raum“, 64295 Darmstadt
Hessen: Hof Tolle, „Integrierte und dynamische Agrarplanung für den Klimawandel“, 34379 Calden-Fürstenwald
Niedersachsen: proKlima – Der enercity-Fonds und die Klimaschutzleitstelle der Landeshauptstadt Hannover, „Förderangebot SolarGrünDach“, 30449 Hannover
Berlin: Berliner Regenwasseragentur, „Berliner Regenwasseragentur – Für Regen begeistern“, 10179 Berlin
Bayern: Urban Lab, „Was wäre, wenn …? – Eine Stadt probt ihren Untergang“, 30461 Nürnberg
Kategorie 3: Forschungs- und Bildungseinrichtungen

Hamburg: EnergieBauZentrum, „Präventive ⁠ Klimafolgenanpassung ⁠ mit dem Hamburger Handwerk“, 21079 Hamburg
Hamburg: Universität Hamburg, „Bodensubstrat und Baumartenwahl für klimaangepasste Stadtbaumpflanzungen“, 20146 Hamburg
Rheinland-Pfalz: Technische Universität Kaiserslautern, „Bewältigung großer Hochwasser- und Starkregenereignisse – Weiterbildung der Einsatzkräfte“, 67663 Kaiserslautern
Brandenburg: Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, „Cropping School – Kompetenznetzwerk Ökologischer Acker- und Pflanzenbau“, 16225 Eberswalde
Sachsen-Anhalt: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, „RegProKlima: Trans- und interdisziplinäres Bildungsmodul“, 39106 Magdeburg
Kategorie 4: Vereine, Verbände und Stiftungen

Brandenburg: MIYA e.V., „Tiny Forests – von nachhaltiger Bildung zu klimaresilienten Städten“, 16225 Eberswalde
Brandenburg: Freundeskreis Technisches Denkmal Brikettfabrik LOUISE, „Leuchtturm Louise – Mit kühlem Kopf in heißen Zeiten“, 04924 Domsdorf
Berlin: BildungsCent e.V., „KlimaGesundheit – Aktiv für Kitas“, 10999 Berlin
Niedersachsen: Stiftung Ökowerk Emden, „Falterfreu(n)de-Aktion – Vielfalt im Vorgarten“, 26725 Emden
Hamburg: Trinkwasserwald e.V., „Wir pflanzen Trinkwasser“, 20359 Hamburg


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /