©  Joshua Sortino unsplash.com
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Die Ökobilanz von Gold

Goldgewinnung ohne Ausbeutung von Mensch und Natur ist heute möglich. Die Wissenschaft zeigt die Methoden. Alles zum grünen Gold.

Gold und sein ökologischer Fußabdruck

Gold ist die Farbe der Könige und entsprechend begehrt. Doch wo Könige sind, da sind auch Sklaven. Die Kehrseite des Goldes war seit dem Zeitalter der Pharaonen mit dem Elend der Ausgebeuteten und Armen verknüpft. Über alle Epochen hinweg war es üblich, dass Sklaven und andere Unglückliche in den Goldminen Knochenarbeit leisteten. Sie schufteten sich buchstäblich zu Tode. Nicht besser erging es jenen, die auf spanischen Galeeren zum Ruderdienst verpflichtet waren, um das begehrte Edelmetall vom neuen Kontinent Amerika in die Alte Welt zu überführen.

Die Ökobilanz von Gold

Noch heute sind die Arbeitsbedingungen in den meisten Goldminen unmenschlich. Viele Goldminen stehen in Ländern der dritten oder vierten Welt. Kinderarbeit, Rechtlosigkeit und Plackerei bis zur Erschöpfung sind in Staaten wie Ghana, Südafrika und Tansania in den Goldminen an der Tagesordnung. Kaum besser sieht die Situation in Brasilien aus. Der neue Goldrausch im Amazonas gefährdet die grüne Lunge auf unserem Planeten noch stärker als ohnehin schon.

Ökologisch weist Gold von allen Elementen hinter Rhodium die Treibhausgases Kohlenstoffdioxid emittiert. Problematisch ist außerdem, dass immer tiefer gebuddelt und mit immer mehr Aufwand geschürft werden muss, um dem Boden das wertvolle Edelmaterial abzutrotzen. Dieser Effekt wirkt den staatlich forcierten Maßnahmen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei der Goldgewinnung entgegen.

Immer mehr Gold wird recycelt


Raubbau an Menschen und Natur wird heute nicht mehr unwidersprochen hingenommen. Breite Volksbewegungen wie Fridays for Future setzen die Industrie unter Druck und zwingen die Staaten zur weiteren Regulierung. Die Edelstahlindustrie, die Gold an Anbieter wie simply-way.at/goldankauf verkauft, hat sich dem „Responsible Gold Mining“ verpflichtet und unterstützt seit der Jahrtausendwende den International Cyanide Management Code.

Jedes Unternehmen, das diesem Zirkel angehört, unterwirft sich der verantwortungsvollen Umweltmanagementnorm ISO 14001, die zur Einhaltung ökologischer Standards verpflichtet. In diesem Sinne nimmt der Anteil an recycelten Gold in der Ölförderung immer mehr zu und liegt bereits bei 26 %.

Der Königsweg: Wiederverwertung aus Altgold

In den letzten Jahren setzte eine weitere Trendwende ein: das bislang kaum verbreitete Recyceln des Edelmetalls aus Altgold zugunsten der Wiederverwertung aus Elektroschrott. Zur Erkenntnis trug die Studie „NaGold – Nachhaltigkeitsaspekte der Goldgewinnung und des Goldrecyclings und Lehren für ein umfangreiches Metallrecycling“ bei, die vom Bundesministerium für Forschung und Technologie gefördert und in Zusammenarbeit mit den Scheideanstalten C. Hafner und Agosi sowie der Bundesuniversität von Pará (Brasilien) durchgeführt wurde.

Als Ergebnis der Studie kam heraus, dass bei einer Bezugsgröße von einem Kilogramm Gold das bislang fast ausschließlich aus der Wiedergewinnung von Elektroschrott praktizierte Gold-Recycling zwar mit einer Ökobilanz von 1,02 Tonnen CO2 bei weitem schonender ist als die Förderung von Primärmaterial aus Goldminen (16,3 t). Doch geradezu winzig mutet im Vergleich dazu der ökologische Fußabdruck des Edelmetalls beim Recyceln aus Altgold an.
Den 1020 kg CO2 beim Recyceln aus Elektroschrott stehen nur 29 kg CO2 gegenüber, die durchschnittlich durch die Förderung von einem Kilogramm Gold durch Altgold-Recycling zu Buche stehen. In der Konsequenz sollte diese bislang kaum verbreitete Recycling-Methode von der Politik stärker gefördert werden.

Nutzung von Waschgold

Eine andere Methode, um „grünes Gold“ zu gewinnen, besteht in der Filterung von Waschgold aus Flüssen, so wie es die Goldsucher in den jungen USA bereits in den Zeiten des Goldrauschs taten. In Deutschland gibt es mit der Eder, Wietze, Grümpen und Schwarza bereits einige verheißungsvolle Quellen mit nennenswertem Waschgoldvorkommen und auch in der Schweiz sowie in Finnland und Lappland findet sich schon eine florierende Waschgoldindustrie. Die Auswirkungen der Goldgewinnung auf die Umwelt sind wie beim Recyceln aus Altgold minimal.

So sind zum Beispiel die Umweltgesetze in Lappland sehr streng und das Gold wird aus den kalten Flüssen des Nordens geschürft, ohne dass es zu Verschmutzungen von Luft und Wasser kommt. Auf diese Weise wird die einstige Farbe der Könige zur Farbe des Volkes. Es ist heute möglich, Gold zu gewinnen, ohne dass Menschen ausgebeutet werden und die Natur leidet.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /