© seagul pixabay.com / Erneuerbare Energien
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Internationaler Tag der Erneuerbaren Energien

Aufruf zur Bewältigung der Klimakrise durch sichere und nachhaltige Energieversorgung

Am 26. April wird weltweit der Tag der Erneuerbaren Energie begangen. Er gilt als Aufruf zur Bewältigung der Klimakrise und zur Stärkung der erneuerbaren Energien und damit unseres wichtigsten Wirtschaftszweiges. Doch auch die Sicherheit, die durch eine regionale Energieversorgung gewonnen wird, ist ein essenzieller Vorteil. "Die aktuelle Krise in der Ukraine und jene der Energiepreise zeigt deutlich: Erneuerbare Energien sind nicht nur notwendig für den Klimaschutz, sondern auch Preisstabilisatoren sowie Wirtschafts- und Jobmotoren. Darüber hinaus sichern sie uns gegen die Abhängigkeit von autoritären Regimen ab", betont Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ).

Erneuerbare Energien sind unser Garant für eine regionale und autarke Versorgungssicherheit. Kohle, Erdgas und Erdöl haben gleich mehrere Nachteile: Sie heizen unentwegt die Klimakrise an und müssen zudem, so wie auch das Uran für Atomkraftwerke, aus Krisenregionen über Staatsgrenzen hinweg transportiert werden, damit wir sie nutzen können. Im Gegensatz dazu ermöglichen die Erneuerbaren einen Ausweg aus der Klimakrise und basieren auf Ressourcen, die in Österreich vorhanden sind: Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Geothermie. Sie schaffen damit im ländlichen und im urbanen Raum neue und zukunftstaugliche Arbeitsplätze.

"Der Ausbau von erneuerbaren Energien ist neben dem effizienten und sparsamen Energieeinsatz das zentrale Element zur Bekämpfung der Klimakrise. Doch dafür braucht es Maßnahmen und Regelungen - nicht nur Seitens der Bundesregierung, sondern auch von den Bundesländern", fordert Prechtl-Grundnig und setzt fort: "Zwar wurden in den vergangenen Jahren wichtige Gesetzespakete, wie das EAG, auf den Boden gebracht, doch das Erneuerbare-Wärme-Gesetz lässt weiterhin auf sich warten. In den Bundesländern müssen nun die ersten Schritte zur Umsetzung gesetzt werden, denn viele Kompetenzen liegen auf Landesebene!"

Ende der Nutzung von fossiler Energie und Atomkraft jetzt festlegen

Am Gedenktag des Reaktorunglücks in Tschernobyl jährt sich auch zum 25. Mal der internationale Tag der erneuerbaren Energien. "Wir müssen jetzt Ernst machen mit der Energiewende: Raus aus der fossilen und atomaren Energieerzeugung und rein in die erneuerbaren Energien! Leider hat vor allem die Landespolitik noch nicht adäquat auf die derzeitige Energiekrise reagiert", bemerkt Martin Jaksch-Fliegenschnee von der IG Windkraft: "Wir brauchen für die Windkraft neue Flächen, beschleunigte Genehmigungsverfahren und ausreichend Ressourcen für die Behörden. Der Tag der Erneuerbaren ist der ideale Anlass, damit endlich zu beginnen."

Vor 36 Jahren passierte einer der größten Atomreaktor-Unfälle der Menschheitsgeschichte. Wie gefährlich dieses Kraftwerk nach wie vor ist, beweist der Krieg in der Ukraine, indem um das Kraftwerk gekämpft wurde. "Dass Atomstrom auch nicht vor hohen Stromkosten schützt, zeigt sich derzeit in Frankreich, wo mehrere Atomkraftwerke wegen Sicherheitsüberprüfungen stillstehen und die Strompreise an der Börse am Spotmarkt zeitweise bis zu 30-mal teurer sind als in Deutschland", bemerkt Jaksch-Fliegenschnee: "Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren und müssen endlich Ernst machen mit der Energiewende und die fossilen Energien in Pension schicken. Dazu braucht es einen klaren Fahrplan."

Internationaler Tag der Erneuerbaren

Der Gedenktag an das Reaktorunglück in Tschernobyl ist seit 25 Jahren der Tag der erneuerbaren Energien. Die erneuerbaren Energien sind die günstigsten, umweltfreundlichsten und am schnellsten zu realisierenden Technologien für die Stromerzeugung. "Wir müssen damit aufhören, den Ausstieg aus fossilen Energien und der Atomkraft künstlich aufzuhalten", fordert Jaksch-Fliegenschnee: "Nach wie vor werden in 15 Mitgliedsstaaten der EU fossile Energien mehr gefördert, als alle Erneuerbaren zusammen. Das muss ein Ende haben." Nach zwei Monaten Krieg in der Ukraine und einer steilen Entwicklung der Gaspreise, ist der Ausstieg aus fossilen Energien, wie Erdöl und Erdgas, nun auch zu einer entscheidenden Frage für den Wirtschaftsstandort Österreich geworden. "Je schneller wir uns von der Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas befreien können, desto attraktiver wird der österreichische Wirtschaftsstandort", bemerkt Jaksch-Fliegenschnee.

Turbo für Erneuerbaren dringend nötig

Der Ausbau der Erneuerbaren kommt in Österreich nicht von der Stelle. In der EU müsste der Ausbau drei Mal so stark sein, um auf Zielkurs des Green New Deals zu bleiben. Auch in Österreich bedarf es vor allem in den Bundesländern deutlicher Anpassungen der Rahmenbedingungen. Die Windkraft braucht dringend die Freigabe neuer Flächen zur Entwicklung neuer Windparks, Genehmigungsverfahren sind zu vereinfachen und zu beschleunigen, ohne bei der Qualität Abstriche zu machen. Zusätzlich brauchen die Genehmigungsbehörden mehr Personal. "Wann, wenn nicht jetzt, sollten wir endlich den Turbo für eine unabhängige Energieversorgung mit erneuerbaren Energien zünden", so Jaksch-Fliegenschnee.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /