© Tony Webster
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STUDIE: Wasserstoff ins Erdgasnetz wäre dumm² und teuer³

Preissprung würde primär Industriekunden treffen

Dass Kundenpreise den Energiekonzernen wegen ihrer quasimonopolistischen Stellung genauso egal sind wie die globale Umweltzerstörung, beweisen viele von ihnen tagtäglich.

Da die erneuerbaren Energien Marktanteile gegenüber fossilen Energien gewinnen, müsse Wasserstoff (H2) her, um die Monopolmacht mittels (Erdgas)Pipelines künftig zu erhalten, lautet das zunächst plausibel scheinende Credo. Wäre da nicht eine Fraunhofer-IEE-Studie veröffentlicht worden.

Das Narrativ vom Wasserstoff in Erdgaspipelines ist spätestens jetzt als plumpes bzw. dummdreistes Märchen der fossil-atomaren Industrie entlarvt. Denn nach neuen Berechnungen würden 20% Wasserstoff im Erdgasnetz den INDUSTRIE-Kundenpreis um EU-durchschnittlich 23,8% in die Höhe treiben, in Portugal um satte 43,3%! Wobei diese Maßnahme einen CO2-Einsparungseffekt von dürftigen 6% – 7% nach sich zöge. Privatkunden würden 11,2% mehr zahlen, jene in Portugal knapp 16%.

Die Studie kommt zum unter Experten bekannten Schluss, Wasserstoff sollte nur dort direkt eingesetzt werden, wo Kosten-Nutzen-Verhältnis und CO2-Minderungseffekte am größten sind. Wozu sicher nicht Heizen und Straßenverkehr zählen, sondern Industriezweige wie Düngemittel, Stahl, Glas, etc., in denen grüner(!) Wasserstoff direkt fossile Energien ersetzen kann und möglichst bald auch ersetzen soll.

FraunhoferIEE_ShortStudy_H2_Blending_EU

Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /