© RoseLincoln
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Vieles richtig und zugleich sachlicher Unsinn!

Gernot Wagner, Klima-Ökonom und AKW-Missionar

Es sind zwei Fallen, in die Wissenschaftler (z.B. der Klimaökonom Gernot Wagner) jeglicher Richtung allzu leicht tappen. Damit auch das vorab klar ist: Ich bin ein ausgewiesener Wissenschaftsfan. Wie auch nicht, ist der Erfolg der Energiewende primär dem technologischen Fortschritt geschuldet.

Die erste Falle ist die Geldfalle. Forscher sind auf Gelder angewiesen, nämlich staatliche und mehr noch private, sogenannte Drittmittel. Was auch immer Geld verspricht, wird emsig beforscht. Und die Hand, die einen füttert, beißt man eher nicht. Das illustreste Beispiel derzeit ist die Wasserstoffmobilität, hinter deren Beforschung zu nahezu 100 % die fossil-atomare Industrie steht. Von fünf Wasserstofftankstellen in Österreich gehören fünf der OMV, die H2 aus Erdgas produziert.

Die zweite ist die Ökonomiefalle. Forscher forschen. Und oft genug erst deren Ergebnisse verdeutlichen, ob die Themenstellung wirtschaftlich Sinn machen könnte. Das ist jedoch dem Forscher, während er forscht, egal. Denn falls nicht, wendet er sich danach einem anderen Thema zu.

In vielen Beiträgen (https://gwagner.com; u.a. für die APA) hat der medial gehypte Jungforscher Gernot Wagner AKWs als unentbehrlich für die Klimarettung bezeichnet. Zugleich gestand er den hohen Forschungsbedarf (sic! Geldfalle) und die hohen Kosten (sic! Ökonomiefalle) der Atomkraft ein.

Die Schlussfolgerung Wagners, neben seinen teils richtigen Einschätzungen zu Klimafragen, man benötige AKWs, ist sachlich unhaltbar.
Denn erstens stehen Kraftwerksinvestitionen am Markt in direkter Konkurrenz. Ein Investor legt sein Geld in A (erneuerbar) oder eben B (fossil bzw. atomar) an. Heute sind ohne Hochsubvention AKWs meilenweit außerhalb von konkurrenzfähig (siehe Reaktor Hinkley Point C, Großbritannien).
Zweitens bedeutet Forschungsbedarf Zeit, die wir nicht mehr haben, um die CO2-Emissionen, die primär aus der Verbrennung von fossilen Ressourcen stammen, zu reduzieren. Was wir längst haben, sind kostengünstige und ausgereifte Nächste vernichtende Studie zu SMR.
klima-oekonom-wagner-atomstrom-muss-teil-der-antwort-sein

Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /