©  jorono auf Pixabay
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Saubere Energie würde sowohl Ukraine als auch Europäische Union unabhängiger machen

Grüne beklagen Abhängigkeit der EU und der Ukraine von russischen Energieimporten

"Auf kurze Sicht müssen wir einen Krieg in Europa verhindern, auf lange Sicht müssen wir dem Wunsch eines Großteils der Ukrainer*innen Rechnung tragen, Teil unserer demokratischen, europäischen Gemeinschaft zu sein. Es ist daher wichtig, gemeinsam mit den Vertreter*innen der Ukraine auszuloten, wie wir diese Ziele erreichen können", sagt die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, die gemeinsam mit dem Grünen Anti-Atom-Sprecher Martin Litschauer zu einem inhaltlichen Austausch mit dem neuen ukrainischen Botschafter in Österreich, Vasyl Khymynets, zusammengetroffen ist.

Abseits der Gefahren durch eine zivile Nutzung von Atomenergie bereitet Litschauer gerade angesichts der militärischen Bedrohung der Ukraine die extensive Nutzung von Atomanlagen in dem Land Sorgen: "Die Anlagen können kaum gegen Anschläge geschützt werden. Unter diesen Umständen spreche ich mich deutlich gegen neue Atomkraftwerke aus, wie sie in der Ukraine gegenwärtig geplant sind." Zugleich betont der Anti-Atom-Sprecher, dass es in der Ukraine noch viel ungenutztes Potential für Windenergie und Photovoltaik gebe und es auch im Bereich der Energieeffizienz und bei der Gebäudesanierung viel Luft nach oben gebe. Bei all diesen Themen könnte Österreich Unterstützung leisten und die Ukraine damit weniger abhängig von Energieimporten machen.

Die Abhängigkeit ganz Europas von Importen werde vor allem beim Erdgas deutlich, meint Litschauer, der ebenso wie Ernst-Dziedzic die politische Tragweite der neuen Pipeline Nord Stream 2 betont: "Ich war schon vor dem Bau dieser Pipeline davon überzeugt, dass es diese nicht braucht. Wir können uns diesen hohen Gasverbrauch ökologisch nicht leisten. Die EU muss endlich von dieser russischen Abhängigkeit loskommen. Die aktuellen Erdgaspreise zeigen uns, dass diese Abhängigkeit ein großer Schaden für uns ist. Wir müssen endlich zu 100 Prozent auf Erneuerbare Energie setzen."



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /