© TanteTati auf Pixabay
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GAP-Strategieplan: Großer Handlungsbedarf bei Biodiversität

Biodiversitätsfördernde Maßnahmen müssen attraktiv sein

Zwar sehen Umweltdachverband und Naturschutzbund den Strategieplan zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) durchaus positive Ansätze, allerdings einen großen Handlungsbedarf in punkto Biodiversität. Neben 10 % Naturflächen auf landwirtschaftlichen Flächen, um das Artensterben zu stoppen, fordern der Umweltdachverband und der Naturschutzbund, Prämien für biodiversitätsfördernde Maßnahmen attraktiver zu gestalten. Zudem müsse biologischer Landbau ausgebaut werden, extensive Almbewirtschaftung und Herdenschutzmaßnahmen gefördert werden.

Die Tragweite der beiden großen Umweltkrisen unserer Zeit – Verlust der Biodiversität und Klimawandel – sei gerade in der Landwirtschaft besonders stark spürbar. „Die österreichische Bundes-regierung ist punkto Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) gefordert, noch viel mehr für den Schutz der biologischen Vielfalt zu tun. Der vorliegende GAP-Strategieplan weist einige Verbesserungen auf, reicht aber bei Weitem noch nicht, um der Biodiversitätskrise Einhalt zu gebieten“, erklärte Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes, anlässlich der letzte Woche Donnerstag endenden Frist zur Stellungnahme zum nationalen GAP-Strategieplan.

Es brauche nach Ansicht Pfiffingers „enorme Anstrengungen“, um artenreiche Standorte zu erhal-ten. Wichtigster und wirksamster Hebel dafür seien attraktive Förderprämien für die Betriebe, wel-che der Natur beim Überleben helfen. Der aktuelle Strategieplan lasse hoffen, dass der derzeitige Anteil von 7 % Naturflächen in der Kulturlandschaft auf 10 Prozent gesteigert werden könnte. „Er-reichbar ist diese Zielvorgabe allerdings nur mit entsprechenden Anreizen. Konkret gefordert wer-den u. a. die Erhöhung der Förderprämie für Landschaftselemente, wie einzelne Sträucher, von 8 auf 10 Euro und für Streuobstbäume von 12 auf 15 Euro pro Jahr. Zudem sollte der Erhalt artenrei-cher Wiesen, die zwar oftmals wirtschaftlich wenig attraktiv sind, jedoch wahre Hotspots der Bio-diversität darstellen, speziell gefördert werden“, betont Pfiffinger.

Umweltdachverband: Bio-Vorreiterrolle Österreichs ausbauen

Darüber hinaus müsse der derzeit „positive Trend“ im Biolandbau weiter forciert werden. „Ziel sollte nicht die aktuell im Raum stehende Kürzung, sondern eine attraktivere Biomaßnahme sein, um eine Erhöhung des Biolandbaus von derzeit mehr als 26 % auf 40 % zu erreichen. Das ist zentral, um den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden zu reduzieren“, sagt Birgit Mair-Markart, Geschäftsführerin des Naturschutzbundes Österreich. „Gleichzeitig können wir so der wachsenden Nachfrage nach Bioprodukten gerecht bleiben und unseren starken Anteil am europäischen Markt behalten. Außerdem fordern wir eine verbesserte Unterstützung von standortgerechter und extensi-ver Almbewirtschaftung sowie die Förderung von Herdenschutz, allen voran der Behirtung.“

Die nationale GAP-Strategie müsse die Umsetzung der nationalen Biodiversitätsstrategie wirkungs-voll unterstützen. Da die Landbewirtschaftung einen großen Faktor beim Erhalt der Artenvielfalt darstellt, müsse die GAP auch in Österreich einen wirkungsvollen Beitrag zur Erreichung der Ziele der nationalen Biodiversitätsstrategie leisten, so Pfiffinger und Mair-Markart.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /