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Null Marktwirtschaft im Energiesektor

Interessen bilden Preise, nicht der Wettbewerb

Vorab ist in Erinnerung zu rufen, dass der "Freie Markt" nach Nationalökonom Adam Smith auch aus dessen Sicht immer ein theoretisches Modell ohne Praxisanspruch war und sein wird.

In gewissen Wirtschaftsektoren besteht mehr, in anderen weniger Freiheit in den Märkten. Sucht man einen Sektor, in dem überhaupt kein freies Spiel von Angebot und Nachfrage wirkt, ist das der globale Energie"markt".

So gut wie alle Energiepreise stehen nämlich in Bezug zum Rohölpreis. Alternativen gäbe es schon. Da aber Öl weiterhin das Blut in den Adern der Weltwirtschaft darstellt, also ohne das Schwarze Gold nichts geht, ist zu hinterfragen, wie der Ölpreis gebildet wird.
Hier stoßen wir auf die OPEC, ein Kartell von Staaten, nicht Unernehmen! Sie zeichnen für ca. 35 % der globalen Erdölproduktion verantwortlich. Die OPEC macht den Preis - politisch! Und einige dieser Staaten sind zugleich Erdgas-Großmächte.

FAZIT
Warum wird thematisiert, was viele ohnehin wissen? Der Grund ist, uns allen das Bewusstsein zu schärfen, dass man viel über Wirtschaft, Marktkräfte, Preisschwankungen, BIP etc. liest und hört, was letztlich nur den Blick auf das Hauptthema vernebeln kann:

Der Energiesektor ist lokal, regional, national und global von Interessen bestimmt, die mit "Markt" oder "Marktwirtschaft" überhaupt nichts zu tun haben. Das muss insbesondere auch immer wieder jenen klar sein, die, wie viele von uns, für die ökonomischere und ökologischere, nämlich die fossil- und atomfreie Zukunft arbeiten.

Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /