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Österreich ist seit September Importland beim Strom

Nur mehr knapp 75 % Grünstromquote aufgrund schlechter Wasserführung - Erneut leichter Anstieg beim Verbrauch

"Österreich war im September stark von Stromimporten abhängig," konstatiert Thomas Karall, kaufmännischer Vorstandsdirektor beim Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG). "Noch im Sommer bescherte uns die ausgesprochen gute Wasserführung hierzulande beinahe 100 Prozent Strom aus klimafreundlichen Energiequellen sowie einen deutlichen Exportüberschuss. Im September lag die Importquote hingegen bei rund 26 Prozent," sagt Karall.

Die Lage hat sich also innerhalb kürzester Zeit deutlich geändert: Im September lieferten die Laufwasserkraftwerke hierzulande nur mehr 2.146 Gigawattstunden (GWh) an nachhaltigem Strom (im August waren es 3.223 GWh). Weiterhin auf eher niedrigem Niveau befand sich auch die Erzeugung aus Windkraft mit 370 GWh.

Gerhard Christiner, APG-Technikvorstand: "Beim Stromverbrauch registrieren wir anhand der aktuellen Daten für September eine leichte Steigerung von durchschnittlich rund zwei Prozent auf 5.017 GWh." Als Referenz dient jeweils der Vergleichszeitraum 2017-2019, bevor sich Lockdowns während der Corona-Pandemie auf den heimischen Stromverbrauch auswirkten.

"Zurückzuführen ist der leichte Verbrauchsanstieg auf die zunehmende Nutzung von Strom in vielen Bereichen des täglichen Lebens - denken wir an E-Autos, E-Scooter, strombetriebene Wärmepumpen oder Klimaanlagen sowie die Nutzung digitaler Dienste vom Streaming bis zur Bezahlung. Auch die zunehmende schrittweise Elektrifizierung von Wirtschaft und Industrie, wo künftig vermehrt Strom anstelle fossiler Brennstoffe zum Einsatz kommt, tragen zu dieser Entwicklung bei," sagt Christiner in Hinblick auf eine elektrische Energiezukunft.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /