© Daniel Hinterramskogler / Einblick in die Wildnis Stadt in der Nacht
© Daniel Hinterramskogler / Einblick in die Wildnis Stadt in der Nacht

„Wildnis Stadt“ im Haus für Natur des Museums Niederösterreich

Neue Sonderausstellung erklärt Details über Artenvielfalt in der Stadt und mehr

Seit dem Wochenende ist im Haus für Natur im Museum Niederösterreich in St. Pölten die neue Sonderausstellung „Wildnis Stadt“ eröffnet. „Auf den ersten Blick sind Städte nicht der optimale Lebensraum für Flora und Fauna“, erklärt Ronald Lintner, wissenschaftlicher Leiter des Hauses für Natur und Kurator der Ausstellung. „Wer allerdings genauer hinschaut, kann sich vom Gegenteil überzeugen. Die mosaikartig hohe Dichte an unterschiedlichen Lebensräumen auf kleiner Fläche macht mitteleuropäische Städte zu faszinierenden und artenreichen Lebensräumen. Und eben diesen genauen Blick auf Tiere und Pflanzen in der Stadt wollen wir unseren Besuchern vermitteln“, meint Lintner, der auch für den Sammlungsbereich Naturkunde der Landessammlungen Niederösterreich verantwortlich ist.

„Wildnis Stadt“ erklärt nicht nur, welche Tiere und Pflanzen es im Großstadt-Dschungel gibt, sondern auch, wie man die Artenvielfalt in der Stadt schützen und unterstützen kann: Im ersten Teil der Ausstellung stellen Dioramen aus Karton mit Tierpräparaten die einzelnen Lebensräume der Stadt wie Dachboden, Balkon oder Hausfassade vor, hier gibt es auch ein Terrarium mit Zitterspinnen. Im Hauptraum der Ausstellung geht es in den „Großstadt-Dschungel“ von St. Pölten wie etwa an die Traisen, in den Hammerpark oder auf den Friedhof. Ein Terrarium mit Waldmäusen sorgt dort für Bewegung.

Der dritte Teil der Schau beschäftigt sich mit den Begegnungen zwischen Tier und Mensch und geht den Fragen nach, wie man die Artenvielfalt in der Stadt schützen kann, was man tun soll, wenn man einem Wildtier begegnet oder was bei der Krötenwanderung zu tun ist. Der letzte Raum schließlich widmet sich mit Fledermaus-Quiz, nächtlichen Tieraufnahmen, einem Stimmenrätsel und überlebensgroßen leuchtenden Glühwürmchen der „Wildnis Nacht“.

Das Thema der interaktiven Sonderausstellung beschränkt sich aber nicht nur auf die Ausstellungsfläche. Bereits vor dem Museum gibt es einen Zebrastreifen, auf dem man sich mittels eines QR-Codes mit virtuellen Wildtieren fotografieren kann. Im Museumsgarten wurde anlässlich der Ausstellung ein eigener Informationspfad eingerichtet, der sich mit Themen wie Nützlingshotels, Lichtverschmutzung oder Vogelnistkästen beschäftigt. Auch im Museumsgarten gibt es via QR-Code virtuelle Wildtiere. Junge Besucher werden von der Museumseule Poldi mit Rätseln und Wissenswertem durch die Schau geführt; die Broschüre „Expedition Stadt“ ist nicht nur für den Ausstellungsrundgang, sondern auch für Spaziergänge durch die Stadt konzipiert.

Ausstellungsdauer: bis 12. Februar 2023
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag bzw. Feiertag von 9 bis 17 Uhr.



Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /