© Alexas_Fotos pixabay.com / Flucht als Ausweg
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Südwind begrüßt Vorschlag der UN-Hochkommissarin und fordert umfassendes Schutzsystem für klimabedingte Migration

Menschenrechtsorganisation fordert legale Migrationsmöglichkeiten statt Abschreckung und ambitionierte Klimaschutzpolitik als Maßnahme gegen Fluchtursachen

Die Menschenrechtsorganisation Südwind unterstützt den aktuellen Vorschlag von UN-Hochkommissarin Bachelet zur Aufnahme von Klima- und Umweltflüchtlingen. Schätzungen zufolge mussten alleine im Vorjahr weltweit 30 Millionen Menschen aufgrund von kurzfristigen Naturkatastrophen ihre Heimat verlassen. Vor allem dort, wo die notwendigen Mittel zur Anpassung fehlen, sind die Auswirkungen der Klimakrise existenzbedrohend. "Als eines der gegenwärtigen Vorsitzländer im Menschenrechtsrat muss die Österreichische Regierung die Tragweite der Problematik endlich anerkennen. Letztlich geht es sowohl in der Migrationspolitik als auch Klimaschutz darum, Leben zu retten und unnötiges Leid zu vermeiden. Daher braucht es ein internationales Schutzsystem für Menschen, die aufgrund der Klimakrise ihre Lebensgrundlagen oder ihr Zuhause verlieren", fordert Isabella Szukits, Sprecherin für Klimagerechtigkeit bei Südwind.

Die Menschenrechtsorganisation sieht Österreich in einer besonderen Verantwortung. Denn von den Auswirkungen der Klimakrise, die überwiegend auf die Emissionen reicher Industrienationen zurückgehen, sind ausgerechnet Menschen in armen Ländern am stärksten betroffen. "Ambitionierte Klimapolitik sowie die finanzielle Unterstützung für Klimawandelanpassung für Länder des Globalen Südens ist letztlich auch ein effektives Vorgehen gegen Fluchtursachen", sagt Szukits. "Sowohl der Druck zu migrieren als auch die Gefahr für Betroffene können durch gezielte Unterstützung von Krisen- und Transitländern gelindert werden."

"Österreichs Regierung muss ihre Migrationspolitik dringend überdenken. Anstatt Menschen in Gefahrenzonen zurückzuschicken, braucht es vielmehr legale Möglichkeiten für Migration", so südwind-Expertin Szukits. Klimabedingte Migration findet meist innerhalb der Herkunftsländer statt oder hat die Nachbarländer zum Ziel. In den allermeisten Fällen werden grundlegende Menschenrechte verwehrt und der Nährboden für Konflikte wächst.

Südwind hat zu Klimagerechtigkeit und Klima-Migration einen 4-Punkte-Plan erstellt und eine Petition gestartet.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /