© Global 2000 / Stopp Greenwashing OMV
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OMV: Kurswechsel in Richtung Klimaschutz gefordert

Erste Ankündigungen von neuem CEO Alfred Stern deuten auf Problembewusstsein hin, tiefgreifende Reformen müssen aber erst erfolgen

Anlässlich der morgen stattfindenden OMV-Hauptversammlung erneuert die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 die Forderung nach einem tiefgreifenden Kurswechsel des Öl- und Gaskonzerns. Die neue Führung um CEO Alfred Stern hat bei seinem Antritt Reformen zu mehr Nachhaltigkeit angekündigt und die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens beteuert: "Die Ankündigungen deuten auf Problembewusstsein hin. Allerdings hat sich die OMV-Führung zuvor schon zum Pariser Klimaschutzabkommen bekannt und dennoch das fossile Geschäftsmodell mit Gas weiter ausgebaut. Wenn die neue OMV-Führung eine ehrliche Transformation in Richtung mehr Nachhaltigkeit umsetzen will, dann gilt es einen vollständigen Rückzug aus dem schmutzigen Geschäft mit Öl und Gas einzuleiten und stattdessen neue grüne Geschäftsmodelle zu entwickeln", so Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000.

Ende der Schönfärberei von klimaschädlichem Erdgas gefordert

Die bisherige Konzernstrategie sieht vor, dass bis 2025 60 Prozent des Portfolios aus "CO2-armen" oder "CO2-freien" Produkten bestehen soll. Fälschlicherweise wird Gas in der aktuellen Konzernstrategie als "CO2-arm" eingestuft, obwohl Gas nur etwas weniger klimaschädlich ist als Erdöl. Bei einem Ersatz von Erdöl durch Erdgas bleiben 75 Prozent der Treibhausgasemissionen bestehen. Gleichzeitig entstehen bei der Produktion teils erhebliche Methan-Leckagen. Im Falle von hohen Leckagen kann Erdgas genauso klimaschädlich wie Kohle sein. Gas ist also längst keine Brückentechnologie mehr, so wie es von der OMV dargestellt wird - es braucht jetzt klare Ausstiegsstrategien und Lösungswege.

Stopp der Zerstörung von Natur für fossile Erdgasfelder

Kritisch sieht GLOBAL 2000 auch das Russland-Engagement der OMV, das mit der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2 eng in Verbindung steht. Nord Stream 2 soll für Jahrzehnte fossiles Gas nach Europa transportieren, was mit den EU-Klimazielen völlig unvereinbar ist. Gleichzeitig werden dazugehörige fossile Gasfelder in Westsibirien für die Erschließung vorbereitet. Die OMV ist gemeinsam mit Gazprom am Gasfeld Urengoy in Westsibieren beteiligt. Im Zusammenhang mit der Gasförderung in Sibirien gibt es zahlreiche Berichte über Menschenrechtsverletzungen und die Zerstörung wertvoller Natur. "Wir fordern einen Stopp der Naturzerstörung für rückschrittliche fossile Megaprojekte und eine Umwidmung der dafür vorgesehenen Mittel in eine echte grüne Transformation", so Johannes Wahlmüller.

Auch im Kunststoffsektor Umdenken erfordert

Bei den derzeitigen und prognostizierten Wachstumsraten der Kunststoffproduktion gemeinsam mit den Emissionen aus der Verbrennung von Kunststoffabfällen werden diese bis 2050 10-13 Prozent des gesamten Kohlenstoffbudgets ausmachen, das nicht überschritten werden darf, um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. "Alfred Stern ist gefragt, auch im Kunststoffsektor einen Wandel einzuleiten. Es kann keine nachhaltige Lösung sein, wenn unter dem Deckmantel der Kreislaufwirtschaft Erdöl und -gas vermehrt zu Kunststoffen verarbeitet wird. Stattdessen braucht es eine generelle Verbrauchsreduktion und langlebige Produkte, die schlussendlich recyclingfähig sind, aber keinen wachsenden Plastikboom", so Lena Steger, Ressourcenexpertin von GLOBAL 2000, abschließend.

Rückfragehinweis: Viktoria Auer, Pressesprecherin GLOBAL 2000, viktoria.auer@global2000.at, 0699 14 2000 82 Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher GLOBAL 2000, johannes.wahlmüller@global2000.at, 0699 14 2000 41 Lena Steger, Ressourcensprecherin GLOBAL 2000, lena.steger@global2000.at, 0699 14 2000 22

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OTS0045 2021-09-09/09:11


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /