© enriquelopezgarre auf Pixabay
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Atomausstieg für den Iran dringend notwendig

Verhandlungen müssen im Zeichen der globalen Sicherheit stehen

"Der Aufruf der USA, dass Teheran an den Verhandlungstisch zurückkehren und die "nukleare Eskalation" beenden muss, zeigt auf, wie die Atomenergie außer Kontrolle geraten und zu einer globalen Bedrohung geworden ist", sagt der Anti-Atom-Sprecher der Grünen, Martin Litschauer.

"Jahrzehntelang haben verschiedene Staaten in die Atomindustrie im Iran investiert bzw. möchten dort investieren. Diese Staaten sitzen dann mit dem Iran am Verhandlungstisch und kommen zu keiner Lösung, die für eine globale Sicherheit sorgen würde. Ich glaube, es ist notwendig, dass auf diesem Verhandlungstisch auch Staaten sitzen, die keine atomaren Interessen verfolgt haben und für mehr Sicherheit und nicht für die Fortführung eines Atomprogrammes eintreten. Man fühlt sich fast wie beim Zauberlehrling, der nun die Geister nicht mehr los wird, die er rief", sagt Litschauer.

"Immer wieder kommt es im Iran zu Sabotageanschlägen auf Atomanlagen und niemand kann mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, ob radioaktives Material dann nicht doch in Hände von Terroristen fällt. Damit ist klar, dass es einen Atomausstieg für den Iran braucht, wenn wir wirklich mehr Sicherheit auf der Welt haben möchten", erklärt der Anti-Atom-Sprecher der Grünen.

"Auch für den Iran ist eine Energiewende mit 100 Prozent Erneuerbarer Energie möglich. Erst im Frühjahr wurde ein neues Solarprojekt in Saudi Arabien mit Stromentstehungskosten von nur einem Eurocent pro Kilowattstunde erzielt. Das ist um ein vielfaches billiger als Atomstrom und sollte auch zur Sicherheit der lokalen Bevölkerung im Iran vorangetrieben werden", schlägt Litschauer vor.

"Es ist schon auffällig, dass viele Staaten die 'zivile Nutzung' der Atomenergie unterstreichen und Atomkraftwerke bauen wollen, diese Staaten sich aber gleichzeitig weigern dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten. Dann ist die zivile Nutzung wahrscheinlich nur ein Vorwand um militärische Interessen zu verfolgen", warnt Litschauer.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /