© CEphoto,UweAranas
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Menschliche Ursache des Nicht-Blackouts am 08.01.2021

Ökostromanlagen völlig unbeteiligt

Alle im Jänner von diversen Energiekonzernen augenblicklich aufgestellten Behauptungen, der zunehmende Ökostromanteil im Netz würde (Mit)Schuld an der Irritation gehabt haben, erwiesen sich als glatte Anti-Ökostrompropaganda – wieder einmal!

Wie hier angekündigt publizieren wir den eben erschienenen 144-Seiten-Detailbericht der entso-e-Expertenkommission. Die hefige Irritation im europäischen Stromnetz vom 8. Jänner (ca. zw. 14:00 bis 15:00) hatte zur Trennung von Südost- und Nordwest-Europa geführt.

Ursache war eine große Last von weit über 5 GW, die von SO nach NW geflossen war. Die dazu im Voraus zu erstellenden Sicherheitskalkulationen waren nicht richtig gewesen. Die festgelegten Toleranzen in unterschiedlichen Netzgebieten waren uneinheitlich, wodurch es - in Kroatien beginnend - zu kaskadischen Lastabwürfen in umliegenden Netzknoten gekommen ist, die hätten vermieden werden können.

Der Endbericht stellt zudem fest, dass man aus dem – ebenfalls menschengemachten! – Blackout von 2006 Lehren gezogen und so größere Folgeprobleme während der Netzirritation 2021 verhindern können hatte. Wie die Tabellen zeigen, waren Ökostromanlagen nicht einmal peripher an der Irritation beteiligt gewesen!
Die Experten destillierten 22 Empfehlungen, um in Zukunft noch besser bei großen Lastflüssen über große Strecken innerhalb Europas gerüstet zu sein und Irritationen zu vermeiden.
entso-e_CESysSep_Final_Report_210715

Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /