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Einen Sommer lang im Wald unterwegs

Wärmere Temperaturen sind der Startschuss für die Außendienst-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Bundesforschungszentrums für Wald

ien (OTS) - Sie erheben den ganzen Sommer lang auf Probepunkten quer durch Österreich den Zustand des heimischen Waldes. Die von ihnen ‚geernteten‘ Zahlen sind die Grundlage für forstpolitische Entscheidungen. 4,0 Millionen Hektar Gesamtwald und 3,3 Millionen Hektar Ertragswald, ein Vorrat von 1,2 Milliarden Vorratsfestmeter (=über dem Waldboden stockende Holzmasse inklusive Rinde), 29,7 Millionen Vorratsfestmeter jährlicher Zuwachs, 65 Baumarten u.v.m – das sind die aktuellen Waldinventurzahlen hinter denen eine Menge ‚manpower‘ steckt. Die untersuchten Probepunkte, welche für diese Hochrechnung herangezogen werden, werden von den Mitarbeiter*innen persönlich aufgesucht und systematisch ‚befragt‘. Mithilfe der Fernerkundung ergänzt das Waldinventur-Team die Felderhebungen hinsichtlich spezieller Fragestellungen wie etwa Schäden durch den Borkenkäfer, Veränderung in den Jahreszeiten, Baumarten u.a. Auch wurden erst kürzlich mithilfe von Luftbildern und Satelliten erste hochgenaue Waldkarten durch die Österreichische Waldinventur erstellt. Zur endgültigen Unterscheidung zwischen ‚Wald‘ und ‚Nichtwald‘ sind aber immer aller künstlichen Intelligenz zum Trotz menschliche Augen und ein menschliches Gehirn notwendig.

„Moderne Technologien wie Satelliten und Laserscanning sind sehr wichtig, um rasch und für ganz Österreich Information über den Waldzustand zu erhalten. Der Blick von oben kann aber die detaillierten Erhebungen auf den 11.000 Probeflächen im Wald nur ergänzen, aber nicht ersetzen. Nur die Kombination von beiden Verfahren kann den ständig wachsenden Durst nach Waldinformation stillen“, sagt Dr. Klemens Schadauer, Leiter der Österreichischen Waldinventur.

Bedeutung für den Klimaschutz | Die Auswirkungen der Klimaerwärmung setzen dem Wald zu, was seinen Beitrag zum Klimaschutz deutlich beeinflussen wird. Mit der zunehmenden durchschnittlichen Temperatur sinkt seine Speicherkapazität langfristig, notwendige Anpassungsmaßnahmen beeinflussen wirtschaftliche Erträge aus dem Rohstoff Holz. Wald und Holz spielen auch eine wichtige Rolle für die Lösungsstrategien rund um das Thema CO2-Speicherung. Vor allem Holzprodukte und die Substitution nicht erneuerbarer Stoffe und Energieträger durch Holz tragen dazu bei, dass wir in eine nachhaltigere Zukunft im Sinne der Bioökonomie gehen können. Die Bedeutung der Österreichischen Waldinventur ist auch, das Potential des Waldes und der Holzprodukte als zusätzliche C-Speicher abzuschätzen. Die österreichische Waldinventur ist damit die Basis für viele politische und wirtschaftliche Entscheidungen rund um den Wald.

„Durch die Waldinventur ‚wissen wir alles über den Wald‘. Damit liefern wir die Basis für faktenbasierte Entscheidungen in Wirtschaft, Klimaschutz und Naturschutz“, sagt Dr. Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW).


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /