©  Matthew T Rader
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Wie man abhängig macht: von H2

1.000 Wasserstoff-Taxis für Madrid

Natürlich sollen die Taxis nur mit grünem Wasserstoff aus der Elektrolyse mit Photovoltaikstrom pproduziert werden, nämlich aus einer 20 MW-PV-Anlage.

Der Fake ist schnell ermittelt:
1 kWp PV in Madrid bringt ca. 1.700 kWh/a, 20 MWp bringen folglich 34.000 MWh.
1.000 H2-Mirai-Taxis vom Projektmitinitiator Toyota benötigen pro Jahr über 52.000 MWh Strom, wenn ein Taxi im Vollbetrieb jährlich ca. 75.000 km abspult.
Mit 20 MWp können 1.000 H2-Taxis also sicher keine 24/7-Versorgung bewerkstelligen.
Ein 10-MW-PEM-Elektrolyseur kann ca. 4.500 kg Wasserstoff pro Tag erzeugen, was 187,5 kg H2 pro Stunde mit einem Energieinhalt von ca. 7 MWh entspricht, zu deren Produktion man ca. 9 MWh (Öko?)Strom einsetzen muss. Läuft der Elektrolyseur 24/7 benötigt er über 78 GWh im Jahr: mehr als das Doppelte der Stromernte einer 20-MW-PV-Anlage in Madrid.

Bemerkenswerte Projektdetails:

Das Auto muss nicht bezahlt werden. Welche Art von Miete/Leasing(?) zugrundeliegt, wird nicht erläutert. Eine Brennstoffzelle hält bekanntlich nur ca. 140.000 km. Die Tankstellen (1 kostet 1 Mio. Euro) zahlt das Projektkonsortium, in dem u.a. der Erdgaskonzern Mardilena Red de Gas sitzt (wie Branchenkollege TOTAL im gleichartigen 600-H2-Taxis-Projekt in Paris). Das Projekt ist mit gesamt 100 Mio. Euro veranschlagt; Ola Amigos.

madrid-taxiverband-fuehrt-1-000-h2-pkw-bis-2026-ein

Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /