© skitterphoto auf pexels / Wald
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Bioenergie kann noch mehr als CO2-neutral

Klimapapst Schellnhuber diskutiert mit Forstexperten über Klimarettung

Wien - Zur Webkonferenz Wald.Holz.Energie lädt der Österreichische Biomasse-Verband am 9. Juni ein. Dort diskutieren einige der renommiertesten österreichischen und deutschen Forstexperten mit dem weltweit anerkannten Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber, Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, über die Bedeutung von Wald, Holzwirtschaft und Bioenergie als Kohlenstoffsenken.

Die Zukunft auf Holz bauen

Schellnhuber, Gründer des Projektes Bauhaus der Erde und Berater von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen bei der Initiative Neues Europäisches Bauhaus, hat den Gebäudesektor als „Elefanten im Klimaraum“ ausgemacht und sieht in der Rückkehr zum Holzbau den wichtigsten Beitrag gegen die Erderwärmung. Was dies für die forstwirtschaftliche Nutzung des heimischen Waldes bedeutet, diskutiert Schellnhuber unter anderem mit Johannes Schima von der Forstsektion des Landwirtschaftsministeriums, Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald, und Professor Ernst-Detlef Schulze vom Max-Planck-Institut für Geochemie. Während der deutsche Biologe und Forstwissenschaftler die Treibhausgasbilanz bewirtschafteter Wälder mit nicht bewirtschafteten vergleicht, referiert Mayer darüber, wie man Holznutzung, Kohlenstoffspeicherung und Biodiversität im österreichischen Wald vereinbaren kann.

Aufforstung, Biokohle und BECCS: Der Wald im Mittelpunkt

Auch wenn der Ausstieg aus fossilen Energieträgern und die rasche Emissionsminderung absolute Priorität haben müssen, gehen Klimawissenschaftler wie Schellnhuber davon aus, dass zur Erreichung der Pariser Klimaziele und Stabilisierung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius der Atmosphäre zusätzlich Kohlenstoffdioxid entzogen werden muss. Bei der Webkonferenz werden die verschiedenen Verfahren zur Erzielung negativer Emissionen, wie zum Beispiel (Wieder-)Aufforstung, Holzbau, Bioenergie mit CO2‐Abscheidung und -Speicherung (BECCS) oder Biokohle vorgestellt und diskutiert, welche Methoden für den Klimaschutz sinnvoll und praktikabel sind.

Verstärkte Holznutzung birgt Interessenskonflikte

In Österreich stellen der Wald und die Nutzung von Holzprodukten bedeutende Treibhausgassenken dar. Umso problematischer ist es, dass internationale Kampagnen die Holznutzung und Verwendung von Holzbiomasse zur Erzeugung erneuerbarer Energie infrage stellen. Angesichts der Interessenskonflikte, die mit einer verstärkten Nutzung von Holz verbunden sind, beteiligen sich auch Vertreter von Natur- und Umweltschutz sowie die beiden EU-Abgeordneten Simone Schmiedtbauer und Alexander Bernhuber an den Diskussionen.

Der Österreichische Biomasse-Verband erwartet mehr als 300 TeilnehmerInnen zu seiner Webkonferenz. Als Zielgruppen sind vor allem Vertreter der Energiebranche, Land- und Forstwirtschaft, Wissenschaft, Umweltschutz, Politik und Verwaltung, Bildungseinrichtungen sowie die interessierte Öffentlichkeit angesprochen.

Das detaillierte Veranstaltungsprogramm und die Anmeldung zur Tagung finden Sie hier

Wald.Holz.Energie – Kohlenstoffsenke Holzwirtschaft

In Österreich stellen der Wald und die Nutzung von Holzprodukten bedeutende Treibhausgassenken dar. Umso problematischer ist es, dass internationale Kampagnen die Holznutzung und Verwendung von Holzbiomasse zur Erzeugung erneuerbarer Energie infrage stellen. Bei der Webkonferenz wird die Bedeutung von Wald, Holz und (Bio-)Energie als Kohlenstoffsenken beleuchtet und diskutiert, welche Verfahren zur CO2-Abscheidung für den Klimaschutz sinnvoll und praktikabel sind.

Datum: 09.06.2021, 09:00 - 12:30 Uhr

Ort: Webkonferenz
Wien, Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /