© silviarita auf pixabay
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Tag der biologischen Vielfalt – Bayr: Agrarpolitik muss Biodiversität schützen

GAP-Strategieplan grundlegend überarbeiten und mit Green Deal verknüpfen - Brauchen zum Schutz der Biodiversität verlässliche Daten, ambitionierte Ziele und energische Umsetzung

Wien - Anlässlich des Tages der biologischen Vielfalt am 22. Mai betont SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung Petra Bayr die Notwendigkeit, den vorliegenden Strategieplan für die „Gemeinsame Agrarpolitik“ der EU (GAP) zu überarbeiten. Im Jahr 2021 machen die Agrarsubventionen der Gemeinsamen Agrarpolitik 33,1 Prozent des Haushalts der EU aus. Die derzeit stattfindenden Verhandlungen zur Reformierung des GAP haben einen enormen Einfluss auf die ökologische und soziale Zukunft der Landwirtschaft in Europa. Mit den vorliegenden Plänen der Bundesregierung für die zukünftige Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik würde Österreich wichtige Ziele des europäischen Green Deal klar verfehlen, wie eine Analyse von Global 2000 und sechs anderen Organisationen zeigt. „Der GAP-Strategieplan muss grundlegend überarbeitet und mit den Green-Deal-Zielen verknüpft werden“, fordert Bayr. „Die Wiederherstellung und der Ausbau von biodiversitätsfördernden Flächen ist für uns überlebensnotwendig. Darüber hinaus sind in der europäischen Landwirtschaft mit ihren sieben Millionen Arbeiter*innen anständige Arbeitsbedingungen und faire Löhne Grundvoraussetzung für ein nachhaltiges Ernährungssystem in Europa“, so Bayr.

„Über die Gemeinsame Agrarpolitik fließen jährlich rund 2,2 Milliarden Euro an öffentlichen Geldern in die österreichische Landwirtschaft, viel Geld, das für eine ökologische und soziale Wende mobilisiert werden muss und nicht dafür verschwendet werden darf, den Status Quo zu erhalten“, appelliert Bayr.

Laut Umweltdachverband und Naturschutzbund fehlen im GAP-Strategiepapier klar messbare Umwelt- und Biodiversitätsziele. Die Statistik Austria bemängelt in ihrem letzten Indikatorenbericht zu den Sustainable Development Goals (SDGs), zu wenige Daten für eine Messung so wesentlicher SDGs wie den Schutz der Biodiversität zur Verfügung zu haben. „Wir brauchen verlässliche Daten, ambitionierte Ziele und eine energische Umsetzung, wenn wir noch den Funken einer Chance haben wollen, die katastrophalen Folgen für Mensch, Tier und Umwelt für uns und die uns nachfolgenden Generationen abzuwenden!“, fordert Bayr zum Handeln auf.

Hintergrund:

Biodiversität ist weltweit eine der wichtigsten Ressourcen für Lebensmittelsicherheit und Ernährung. Laut dem Weltbiodiversitätsrat IPBES könnte die Klimaerhitzung bis 2100 am Verlust von mehr als der Hälfte der afrikanischen Vogel- und Säugetierarten schuld sein. Außerdem könnten die afrikanischen Seen durch die globale Erhitzung 20 bis 30 Prozent ihrer Produktivität verlieren und viele Pflanzenarten könnten aussterben.
Die Klimakrise ist eine globale und gesamtgesellschaftliche Krise. Ihre negativen Auswirkungen sind auch in der österreichischen Landwirtschaft bereits unmittelbar spürbar. Deswegen hat die EU-Kommission im Rahmen des europäischen Green Deal eine Biodiversitätsstrategie, mit dem Ziel der Schaffung von Schutzzonen für Meeres- und Landgebiete sowie der Wiederherstellung geschädigter Land- und Meeresökosysteme in und um ganz Europa ausgearbeitet.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /