©  Siemens Energy / Julia Podesser
© Siemens Energy / Julia Podesser

Julia Alexandra Podesser ist FEMtech-Expertin des Monats

Die FEMtech-Initiative des Klimaschutzministeriums fördert Frauen in Forschung und Technologie und setzt sich für Chancengleichheit ein

Julia Alexandra Podesser ist die FEMtech-Expertin des Monats Mai. Die promovierte Grazerin ist seit einem dreiviertel Jahr als Entwicklungsingenieurin bei Siemens Energy Austria GmbH in Weiz für die Erstellung und Weiterentwicklung des elektrischen Designs von Verteiltransformatoren für Erneuerbare Energien wie Photovoltaik- und Windkraftanlagen tätig.

Österreich setzt in der Stromproduktion auf Erneuerbare Energien. Bis 2030 soll nur mehr sauberer Strom aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse produziert werden. Klimaschutz geht hier mit Sicherheit und Nachhaltigkeit Hand in Hand, schafft zudem wertvolle und zukunftssichere Jobs. Auch Siemens Energy begleitet die Energiewende seit vielen Jahren und bietet dafür sowohl in Österreich als auch auf dem globalen Markt technische Lösungen über die gesamte Wertschöpfungskette von der Energieerzeugung, Übertragung bis hin zu industriellen Anwendungen. Der Schlüssel zur Reduktion der Treibhausgasemission besteht in der stetigen Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie dem raschen Übergang zu Erneuerbaren Energieträgern.

Eine Transformation, an der Julia Alexandra Podesser am steirischen Unternehmensstandort in Weiz wortwörtlich arbeitet: Im Zentrum ihrer Arbeit stehen flüssigkeitsgefüllte Transformatoren, die nach Kund:innenwunsch designt, vor Ort in allen Schritten produziert und entsprechend internationalen Standards geprüft werden. Neben Großtransformatoren werden auch Verteiltransformatoren für industrielle und erneuerbare Anwendungen hergestellt. Solche Leistungstransformatoren sind für Energienetze unerlässlich und werden auch beim steten Ausbau der Erneuerbaren Energien eine bedeutende Rolle einnehmen.

"Ich beschäftige mich mit der elektrischen Auslegung dieser Transformatoren unter Anwendung von spezieller Software, begleite den Fertigungsprozess und erstelle Fertigungsanweisungen für neue Designs", so Podesser über ihre Arbeit, wozu auch die Planung sowie Organisation von messtechnischen Sonderuntersuchungen, die Analyse der Ergebnisse und die Ableitung darauf basierender Weiterentwicklungsmaßnahmen z.B. für thermische Optimierungen gehören. "Derzeit arbeite ich an der Entwicklung von effizienteren Transformatoren mit geringeren Lebenszykluskosten mit dem Ziel die Treibhausgasemissionen zu reduzieren."

So betrifft ein bedeutender und stetig wachsender Produktionszweig für erneuerbare Anwendungen beispielsweise Transformatoren für Windturbinen mit bis zu 20 Megavoltampere und 72,5 Kilovolt. Diese Transformatoren wandeln, die über Windkraftanlagen erzeugte elektrische Energie von Niederspannung zu Mittelspannung um, um diese dann ins Netz einzuspeisen.

Über ihre Eltern, die beide ein technisches Studium absolviert hatten, kam Podesser schon früh mit Naturwissenschaften und Technik in Berührung. Trotz schulischer Ausbildung mit Fokus auf Fremdsprachen am Gymnasium der Ursulinen in Graz überwog das Interesse an den Naturwissenschaften, "weshalb ich mich für das Studium der Elektrotechnik mit der Fachrichtung Energietechnik an der Technischen Universität Graz entschied". Dort avancierte sie nach dem Diplom zur ersten Universitätsassistentin am Institut für Hochspannungstechnik und Systemmanagement - ein auch für sie lehrreicher Lehrauftrag und die Basis für ihre weitere Karriere. In einer vierjährigen F&E-Kooperation mit der Siemens AG Österreich arbeitete sie an ihrer Dissertation über die elektrostatische Aufladungsneigung von alternativen, biologisch abbaubaren Isolierflüssigkeiten für Leistungstransformatoren. Zwei Auszeichnungen auf internationalen Konferenzen krönten ihre Arbeit, bevor sie 2016 gänzlich in die Industrie wechselte, wo sie ihre Leidenschaft für Entwicklungen im Elektromaschinenbau für eine nachhaltigere Zukunft einzusetzen weiß und die erarbeiteten neuen Erkenntnisse direkt in der Praxis umsetzen kann.


Mit der Initiative FEMtech fördert das Klimaschutzministerium (BMK) Frauen in Forschung und Technologie und setzt sich für Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung ein.

Quelle: BM für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /