© Volkswagen/ Laden eines Elektroautos
© Volkswagen/ Laden eines Elektroautos

Elektroautos: Australien hinkt hinterher

Nun prescht die Regionalregierung von Victoria vor und plant, den Verkauf von Elektroautos bis 2030 dramatisch anzukurbeln -parallel besteuert sie jedoch "elektrische" Kilometer

In Victoria sind derzeit weniger als 7.000 Elektrofahrzeuge zugelassen, auf australischen Straßen fahren nur rund 20.000 E-Autos. Begründet ist es damit, dass es derzeit kaum Vergünstigungen und Vorteile für E-fahrzeuge gibt und die Infrastruktur im Vergleich zu anderen Staaten noch vergleichsweise dünn gesät ist. Noch dazu gibt es keine strengen Abgasstandards für Autos.
Im vergangenen Jahr hat die Regionalregierung ihre eigenen Fristen für die Festlegung der vorläufigen Emissionsminderungsziele für 2025 und 2030 nicht erreicht. Nun plant man neue Klimaziele bis 2030 und die Subventionen sind Teil der Strategie der Regierung, dass Victoria bis 2050 Nettonullemissionen erzielt. Der Verkehrsbereich steht bei den Emissionen an 2. Stelle.

Die Regionalregierung will, dass die Hälfte aller in Victoria bis 2030 verkauften Neuwagen emissionsfreie Fahrzeuge sind, und bietet als ersten Schritt Subventionen von umgerechnet bis zu 2,500 Euro US-Dollar je Auto an, um den Kauf zu fördern. Gleichzeitig werden neue Ladestationen gebaut und die Regierung will ihre eigene Flotte von Elektrofahrzeugen rasch um 400 Stück erweitern. Geplant ist auch ein Expertenbeirat, der die Regierung zu politischen Schritten und zum Ausbau der Infrastruktur berät, die erforderlich sind, um das 50-Prozent-Ziel bis 2030 zu erreichen. Im Vorfeld wurde die Regierung von einer Koalition von Automobilunternehmen und Umweltverbänden vehement kritisiert, wegen "der schlechtesten Elektrofahrzeugpolitik der Welt", da kurz vor der Ankündigung eine neue Straßensteuer auf Elektrofahrzeuge eingeführt worden ist. Die neue Gebühr beträgt 2,5 australische Cent/km für elektrische und andere emissionsfreie Fahrzeuge, und 2,0 Cent/km für Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge. Der Staat argumentiert, dass diese absurde Steuer ein Beitrag der Elektrofahrzeugfahrer zum Straßennetz ist, der von anderen Autofahrern durch die Kraftstoffverbrauchsteuer bezahlt wird. Die Opposition beschuldigt die Regierung, dass sie eine inkonsistente Politik fährt. Eines scheint fix: Damit die Anreize wirken, muss weit mehr geändert werden. Der Geschäftsführer des Volkswagen Konzerns in Australien, Michael Bartsch, bezeichnet die Entwicklung als „Luftblasenreaktion zur Beruhigung berechtigter Kritik an einer Luftblasensteuer“ und fordert endlich rigoroses und Elektroauto-freundliches Vorgehen ein. Denn eines ist fix: Wnn nicht rasch gehandelt wird, werden auch die Klimaziele wie Luftblasen zerplatzen und gerade Australien ist vom Klimawandel besonders betroffen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /