© Markus Distelrath auf Pixabay / Atomkraftwerk
© Markus Distelrath auf Pixabay / Atomkraftwerk

Ein großer Schlag gegen die Atomlobby auf EU-Ebene

EU-Taxonomie sieht vorläufig keinen Beitrag von Atomenergie zu Klimaschutz

"Gestern war ein großer Tag im Kampf gegen die Atomenergie auf EU-Ebene. Weder Nuklearenergie noch Erdgas haben es in den am Mittwoch veröffentlichten Rechtsakt zur Taxonomie-Verordnung der Europäischen Kommission geschafft. Der grüne Deckmantel wurde der Atomenergie also vorläufig verwehrt und sie gilt aktuell nicht als klimaschonende Energieform. Nuklearstrom ist seit einigen Jahren die teuerste Stromart. Ohne AKW-Förderungen in Milliardenhöhe würde kein Land mehr auf Atomenergie setzen. Dass die Atomindustrie nun vorerst auch nicht an die Fördertöpfe des Europäischen Green Deal kommen wird, ist ein harter Schlag gegen die Atomlobby", freut sich Martin Litschauer, Anti-Atomenergie-Sprecher der Grünen, über den gestern veröffentlichten Rechtsakt der Europäischen Kommission zur EU-Taxonomie-Verordnung. Dieser definiert jene Energieformen, die zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung beitragen. Ein Bericht des europäischen Joint Research Center zum Kriterium "Do no Significant Harm", der im Sinne der Atomenergie ausging, wird aktuell von einer Expert*innen-Kommission bewertet. Die endgültige Entscheidung zur Taxonomie-Verordnung wird in den kommenden Wochen gefällt werden.

"Es war kein Kampf gegen Windmühlen aber ein erfolgreicher Einsatz gegen Atomkraftwerke und ich gratuliere unserem Klimaministerium und allen voran unserer Ministerin Leonore Gewessler zu diesem Erfolg. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen und die Atomlobby wird auch weiterhin probieren, Atomenergie als grüne Energieform zu positionieren. Dagegen werden wir Grünen uns auch weiterhin massiv einsetzen. Aus unserer Sicht kann weder der Uran-Abbau noch die Atommülllagerung als nachhaltig betrachtet werden", betont Litschauer.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /