© Markus Distelrath auf Pixabay / Atomkraftwerk
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Parlament fordert Nein zu Betriebsverlängerung des AKW Krsko

Allparteienanträge zu Atommüll-Schutzkorridor rund um Österreich und Stopp für slowenisches Atomkraftwerk im Nationalrat beschlossen

Das Parlament hat am Donnerstagabend einstimmig zwei Anti-Atom-Entschließungsanträge angenommen, die einen Schutzkorridor rund um Österreich in Bezug auf Atommüllendlager fordern sowie ein Nein zur Betriebsverlängerung des AKW KrÅ¡ko in Slowenien. "Es freut mich, dass wir auf unsere Initiative und durch Verhandlungen vor dem Umweltausschuss bei diesen wichtigen Themen wieder Allparteienanträge zu Stande gebracht haben, die klar machen, dass Österreich konsequent gegen Atomkraft auftritt und Sicherheitsmängel in Atomanlagen nicht hinnimmt", sagt der Anti-Atomenergie-Sprecher der Grünen, Martin Litschauer.

Der Antrag zum Nein für die Betriebsverlängerung des AKW Krsko wurde um die Forderung ergänzt, dass Umweltverträglichkeitsprüfungen(UVP) bei Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken verbindlich werden und klare EU-rechtliche Regelungen, wie zeitliche Obergrenzen für Laufzeitverlängerungen und verpflichtende grenzüberschreitende UVP geschaffen werden. "Das ist ein wesentlicher Punkt, da die Pläne zu Laufzeitverlängerungen von Reaktoren nicht nur das AKW Krs¡ko betreffen. Die europäische AKW-Flotte ist mit über 30 Jahren Durchschnittsalter weitgehend pensionsreif. Es kann nicht sein, dass schwere Unfälle bis hin zum Super-GAU durch Materialversprödung leichtfertig riskiert werden", unterstreicht Litschauer.

Global 2000 veröffentlichte im März eine Analyse der deutschen Physikerin Oda Becker, die aufzeigt, dass im AKW KrÅ¡ko zentrale Teile für Sicherheitsverbesserungen - zehn Jahre nach Beginn der EU-Atom-Stresstests nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima - aus wirtschaftlichen Gründen nicht umgesetzt wurden. "Wenn man in KrÅ¡ko schon nicht bereit ist, jene Mängel, die die Stresstests aufgezeigt haben, zu beheben, dann kann über eine Verlängerung nicht einmal diskutiert werden. Im Gegenteil: Dieses AKW müsste sofort abgeschaltet werden. Die Erdbebengefahr darf nicht unterschätzt werden, sonst kann sich eine Katastrophe wie in Fukushima mitten in Europa wiederholen", erklärt der Anti-Atom-Sprecher.

Im zweiten Antrag, "Kein Atommülllager an der Grenze zu Österreich", fordert das Parlament einen "Schutzkorridor" rund um Österreich, in dem keine Atommüllendlager geschaffen werden. Damit soll verhindert werden, dass Radioaktivität aus den Endlagern zum Beispiel durch das Grundwasser nach Österreich gelangt. "Wir fordern aber auch mehr Transparenz bei der Endlagersuche und eine grenzüberschreitende Beteiligung. Außerdem, dass die Betreiber von Atomkraftwerken für die Kosten der Endlagerung aufkommen und entsprechende Rücklagen bilden müssen, damit diese Wettbewerbsverzerrung beendet wird", betont Litschauer.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /