© Andrej Jakobčič
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Litschauer: Hat man im AKW Krsko nichts aus Fukushima gelernt?

Wirtschaftlichkeit darf kein Grund für fehlende Sicherheitsmaßnahmen sein - das AKW muss abgeschaltet werden

Global 2000 veröffentlichte gestern eine Analyse der deutschen Physikerin Oda Becker, die aufzeigt, dass im AKW Krsko zentrale Teile für Sicherheitsverbesserungen - zehn Jahre nach Beginn der EU-Atom-Stresstests nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima - aus wirtschaftlichen Gründen nicht umgesetzt wurden. Der Anti-Atom-Sprecher der Grünen, Martin Litschauer, sagt dazu: "Die im April 2012 veröffentlichten Ergebnisse der EU-Stresstest-Mission in KrÅ¡ko zeigen, dass im Fall eines Erdbebens schwere Sicherheitsprobleme auftreten können und so wie in Fukushima eine Kernschmelze nicht ausgeschlossen werden kann. Es ist allgemein bekannt, dass das Atomkraftwerk Krsko in einer besonders gefährdeten Erdbebenregion steht und trotzdem hat die slowenische Atomaufsicht nicht die Nachrüstung angeordnet, sondern die Frist für weitere Handlungen verlängert." Der Betreiber argumentiert, dass die Sicherheitsnachrüstungen zu teuer sind. So wurden zum Beispiel viel zu wenige Trockenlager für die Brennelemente angeschafft.

"Sicherheit für Europa darf bei der Atomkraftnutzung aber keine Frage des Geldes sein. Wir können uns keine weitere Atomkatastrophe leisten", unterstreicht Litschauer. Und weiter: "Fukushima hat gezeigt, dass Naturgewalten nicht vollständig berechenbar sind, und in Krsko wurden diese Gefahren massiv unterschätzt. Deshalb fordere ich, dass das Atomkraftwerk Krsko sofort vom Netz genommen wird. Bereits 2013 haben französische Experten berechnet, dass ein Unfall wie in Fukushima einen Schaden von 430 Milliarden Euro verursachen würde. So eine Katastrophe wäre im Herzen Europas nicht verkraftbar."



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /