© McDonald´s USA / Das Net-Zero-Lokal von Mc Donald´s in Florida
© McDonald´s USA / Das Net-Zero-Lokal von Mc Donald´s in Florida

McDonald's USA eröffnet erstes Net-Zero-Lokal in Disney World

8.000 Quadratmeter Lokal mit eigener Versorgung durch erneuerbare Energien

Vor achtzig Jahren hat McDonald's mit schnellere Art der Zubereitung und anderem Servieren Essen im Restaurant auf eigene Art revolutioniert. Nun setzt der Fast-Food-Riese wieder neue Maßstäbe in der Branche und legt den Grundstein für einen ökologisch verantwortungsvolleren Ort zum Essen.

Die Fassade des 8.000 Quadratmeter großen McDonald's in Disney World in Buena Vista, Florida, unterscheidet sich deutlich von allen anderen der traditionellen Fast-Food-Kette, jedes Segment des Gebäudes wurde sorgfältig entworfen, um das weltweit erste „Netto-Null“ Fastfood-Lokal in dieser Größe zu schaffen.

"Es ist das Ziel von McDonald's, die CO2-Emissionen im gesamten Portfolio zu reduzieren", sagt Jean Gibbons, Vice President für Gebäude bei WSP USA. "Dieses Projekt ist Pilotprojekt für zukünftige Schritte zur Energieeinsparung in neuen und bestehenden Lokalen. Ziel ist zukünftig Netto-Null-Entwicklungen zu nutzen."

In Zusammenarbeit mit Ross Barney Architects aus Chicago war WSP für die Konzeptentwicklung für Technik, Elektrik und Sanitärtechnik samt Inbetriebnahme verantwortlich, entscheidend waren die klimaneutralen Ziele.

Um einen Netto-CO2-Ausstoß von Null zu erreichen, hat sich das Lokal verpflichtet, die Kohlendioxidemissionen nach Möglichkeit zu eliminieren oder die Kohlendioxidemissionen in anderen Bereichen durch Entfernung des durch den Betrieb erzeugten Kohlendioxids auszugleichen. Dies bedeutet, dass 100 Prozent der vor Ort verbrauchten Energie auf Strombasis verwendet werden mussten, weg von der typischen Verwendung von Gas-Koch- und Wasserheizgeräten.

Darüber hinaus verfügt das neue Gebäude über mehrere Funktionen, die den CO2-Ausstoß durch einen geringeren Energieverbrauch reduzieren, darunter eine Strategie für induzierte natürliche Belüftung, VRF-Systeme (HFAC) mit variablem Kältemittelfluss, hocheffiziente Küchengeräte und eine Luft-Wärmepumpe. Die Photovoltaik-Solarmodule erzeugen dann den Strom für das Gebäude ohne CO2-Emissionen.

Um den Innenraum auf natürliche Weise zu kühlen und zu beschatten, hat das Gebäude auch grüne Wände, die mit Bepflanzung bedeckt sind. Sie beeinflussen die Temperatur positiv und senken die Hitze der einfallenden Sonnenstrahlung auf die Wände des Restaurants. Der große Baldachin über dem Restaurant, der die Photovoltaikanlage trägt, hat eine doppelte Aufgabe: Er beschattet das Gebäude und die Außenterrasse, während Strom für den Verbrauch vor Ort erzeugt wird.

„Das neue Gebäude verwendet fortschrittliche Beschattungsstrategien, die die Kühllast reduzieren und gleichzeitig den Sehkomfort für die Kunden erhöhen und eine insgesamt angenehmere Außenumgebung schaffen“, sagt Mohammad Abbasi, Energieanalyst bei WSP.

Fast-Food-Lokale verbrauchen in der Regel viel Energie- das neue Gebäude verbraucht generell schon etwa 35 Prozent weniger Energie als ein McDonald's-Basislokal.

Jalousie-Lamellenfenster an zwei Wänden können bei Bedarf automatisch geöffnet werden, um die natürliche Belüftung im Restaurant zu unterstützen, während Ventilatoren auf dem Dach Außenluft durch das Gebäude saugen und während der Frühlings-, Frühsommer- und Herbstsaison eine energiesparende Alternative zu einer Klimaanlage bieten.

Gleichzeitig wird so viel Energie vor Ort erzeugt, wie für den Betrieb erforderlich ist. Daher wurde die Photovoltaikanlage anhand des projizierten Energieverbrauchs des Gebäudes errichtet. Es wird kein externer Ökostrom zugekauft, um Netto-Null zu erreichen.

Zu diesem Zweck enthält auch das umgekehrte „V-förmige“ Vordach Photovoltaik-Module. Die Parkplatzlichter sind nicht am Netz und werden ebenfalls von PV versorgt.

Das Innere wird von Tageslicht dominiert, um den Einsatz von künstlichem Licht zu minimieren, Sensoren schalten Lichtzonen selektiv an und aus, um den Energieverbrauch basierend auf Tageslicht und Belegungsgrad zu senken.

Der größte Energieverbraucher bei McDonalds ist die Küche. Diese ist effizienzoptimiert, auch Kompressoren und Dichtungen für die Kühlung wurden eigens optimiert. Es gibt auch Sensoren im Standby-Modus, um den Verbrauch von starken Verbrauchern bei Nichtbetrieb zu senken.

Um die Netto-Null-Leistung des Gebäudes zu überwachen, misst die McDonald's Corporation jedes der Systeme, um die Energiebilanz zwischen Photovoltaikproduktion und Energieverbrauch zu demonstrieren. Infodaten sind auch für die Kunden sichtbar. Anhand der Daten soll die Net Zero-Zertifizierung beim International Living Future Institute fortgesetzt werden.

Das Netto-Null-Projekt, ohne Einbußen bei anderen Aspekten des Geschäfts, gilt ein wichtiger Durchbruch für die Fast-Food-Restaurantbranche. Es wird erwartet, dass es als Modell für ähnliche "Future Ready ™"-Unternehmen dient.

"Der Erfolg dieses Projekts wird nicht nur das Design von McDonald's-Restaurants in der Zukunft beeinflussen, sondern auch bei der Errichtung ähnlicher Projekte dazu ermutigen, Netto-Null-Ziele zu verfolgen, selbst mit hoher Energieverbrauchsintensität", sagt Gibbons.



Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /