© Energie Tirol/ Richtig heizen mit Holz
© Energie Tirol/ Richtig heizen mit Holz

Richtig heizen mit Holz - so geht's!

Das Heizen mit Holz will gelernt sein – von der Verwendung des richtigen Holzes bis zum Anzünden.

Der Tiroler Rauchfangkehrer-Innungsmeister Franz Jirka zeigte gemeinsam mit der Tiroler LHStvin Ingrid Felipe beim „Live-Einheizen“ im November vor dem Gemeindeamt Fulpmes, wie man mit trockenem, heimischem Holz richtig anfeuert und was geschieht, wenn die Holzqualität nicht passt.

Heizen mit Holz erfreut sich immer höherer Beliebtheit. Doch nur wer richtig heizt, gewinnt effizient und umweltschonend Wärme für sich und seine Lieben, weshalb das Land Tirol die Initiative „Richtig heizen mit Holz“ von Energie Tirol und Klimabündnis Tirol seit 2012 unterstützt: „Zur Erreichung der Tirol 2050-Ziele müssen wir gerade in den Haushalten möglichst energieeffizient Wärme bereitstellen. Aus diesem Grund hat die Tiroler Landesregierung in der gestrigen Regierungssitzung beschlossen, das erfolgreiche Projekt zum cleveren Einsatz von heimischen Holz als Energiequelle zu verlängern“, freut sich LHStvin Ingrid Felipe. Gemeinsam mit DI Bruno Oberhuber, Geschäftsführer von Energie Tirol, und Rauchfangkehrer-Innungsmeister Franz Jirka demonstrierte sie am 11. November vor dem Gemeindeamt Fulpmes, wie sehr das Verheizen von feuchtem Holz die Rauchbildung begünstigt. „Wer richtig heizt, braucht weniger Holz, hat eine höhere Wärmeausbeute und schont damit noch unsere Umwelt“, meint Oberhuber.

Für einen optimalen Wärmegewinn und bestmögliche Verbrennung sind nämlich Wassergehalt, Größe sowie verwendete Holzart entscheidend. Je feuchter das Holz, desto geringer der Heizwert. Um den für die Verbrennung idealen Wassergehalt von 15 bis 20 Prozent zu erreichen, sollte das Holz etwa zwei Jahre trocken gelagert worden sein. Am besten bereits als Stückholz. Nasses Holz erkennt man am höheren Gewicht, einer schwer entfernbaren Rinde und an erhöhter Dampf- und Rauchbildung beim Abbrand.

Qualitativ hochwertiges Ofenholz kommt idealerweise von HolzbäuerInnen aus der Region. Auch der Verein Ofenholz bietet trockenes Holz, das sogar im praktischen Karton wöchentlich vor die Haustüre gebracht wird. Verwendet man zum Anheizen ökologische Anzündhilfen wie beispielsweise die der Lebenshilfe statt Papier, verringert sich die Schadstoffproduktion zusätzlich.

„Falsch angeheizte oder alte Holzöfen sowie falsche oder geringwertige Brennstoffe verschlechtern die Luftqualität erheblich. Hinzu kommen in Tirol die häufigen Inversionswetterlagen im Winter mit zu wenig Luftaustausch, die zur Anreicherung der Luft mit Schadstoffen führen“, so Felipe. Besonders die kleineren Feinstaubteilchen werden von den oberen Atemwegen nicht zurückgehalten und können tief in die Lunge eindringen. Mögliche Folgen sind Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, welche schon die ganz Kleinen treffen und zu einer Verminderung der Lebenserwartung führen können.

Um den Einsatz von trockenem Holz zu unterstützen bietet die Gemeinden Fulpmes ab sofort den Service, Holzscheite auf ihren Wassergehalt messen zu lassen. Interessierte GemeindebürgerInnen können am jeweiligen Gemeindeamt zu den Bürozeiten mit einem Messgerät den Feuchtigkeitsgehalt ihres mitgebrachen Holzscheits bestimmen.

„Richtig heizen mit Holz“ ist eine Umweltinitiative von Energie Tirol in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und den Gemeinden sowie weiteren Kooperationspartnern zur Verbesserung der Luftqualität.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /