Studie: Preis von grünem Wasserstoff unkalkulierbar
Produktions- und Transportkosten ergeben keinen Marktpreis
Ökonomischer Blindflug
SONNENKLAR ist für Europa eines: Einfach so ein paar mehr Ökostrom-Großparks zu installieren, um damit grünes H2 zu produzieren, reicht bei Weitem nicht aus.Die H2-Strategie der BRD sieht daher den Import von riesigen Mengen an Waserstoff aus Markokko vor. Abgesehen von den politischen Unwägbarkeiten und den Kosten der militärischen Absicherung, hat nun das Fraunhofer ISI untersucht, ob und wie Grüner Wasserstoff Sinn machen könnte.
Im Rahmen dieser Studie wurde auch, vertieft wie kaum zuvor, auf die künftigen Preise von H2 eingegangen. Und siehe da, das Ergebnis trifft die Wasserstoffdiskussion wie ein Blitz - gelinde gesagt:
Die diversen Parameter der Preisbildung zusammengefasst lassen nämlich nur den Schluss zu: Der Marktpreis eines künftigen Grünen Wasserstoffsystems ist aus heutiger Sicht VOLLKOMMEN UNKALKULIERBAR!
Heutige Pro-H2-Texte berechnen meist nur die Kosten von Produktion und Transport.
Dass dann Grenzkosten gegenüber Öl oder Gas bzw. ein Angebotsmarkt der Produzentenländer entstehen könnte, der die Preise in lichte Höhen treibt, wird - vorsichtshalber(?) - ausgeblendet.
Eines ist hingegen sicher: H2 wird aktuell primär von fossil-atomaren Großkonzernen medial und politisch intensiv vorangetrieben. Und denen waren Endkonsumentenpreise immer schon herzlich egal, siehe Atomkraft und fossile Klimazerstörung.
PKW wasserstofflos
Hier noch ein Auszug aus der Studie zur Frage, welche Bedeutung H2 (Anm.: nicht allein "grüner" Wasserstoff!) im Straßenverkehr zukommen dürfte: "In anderen Anwendungsbereichen, wie bei Lkw oder der Prozesswärmeerstellung in der Industrie, ist die künftige Rolle von Wasserstoff aufgrund verfügbarer, oft direkt elektrischer Alternativen noch unsicher. Bei Pkw wird der Elektromobilität eine dominante Rolle eingeräumt."https://www.isi.fraunhofer.de/policy_brief_wasserstoff
Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at
Verwandte Artikel:
- GLOBAL 2000 und Pro Natur Steyrtal: Investitionen in erneuerbare Energien statt Gasbohrungen
- Mehr politischer Einsatz für Ausstieg aus fossilem Gas als Muss!
- Greenpeace-Aktion bei OMV Petrom Zentrale in Bukarest
- EU: Künstliche Knappheit, auch beim Strom
- UPDATE: Wasserstoff nützt primär dem Fossil-Atomar-Sektor
- ZEIGE ALLE BERICHTE ZU DIESEM THEMA
Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /