© Liam Walker
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So verzweifelt argumentiert man für H2-Autos

Hyundai und Ineos erwägen H2-Offroader

Vorweg: Vor über 5 Jahren habe ich einen umgebauten e-Mazda 5 Minivan gesehen, der mit 80 km/h eine Reichweite von 700 km erzielte, ohne verringertes Ladevolumen. Der Offroader Rivian "R1T" soll mit der 640-km-Batterie (180 kWh) im Januar 2022 verfügbar sein.

Mark Tennant, kaufmännischer Leiter von Ineos Automotive "erklärte", warum man auf die Brennstoffzelle und nicht auf die Akku-Option für den Geländewagen Grenadier setze: „Wir möchten einen sehr funktionalen, nützlichen Geländewagen bauen, der mitten im Nirgendwo funktionieren kann.“

Eine Tankstelle für Wasserstoff kostet heute rund 1 Mio. Euro, im Nirgendwo eher mehr. Dann benötigt man noch einen Elektrolyseur und Wasser, oder nicht? Erste Heim-Kompaktanlagen für wenige H2-Autos wurden auch schon präsentiert: um ca. 200.000 Euro.

Um 200.000 Euro bekommt man einen Akku+Schnelllader (50 kW/50 kWh um unter 100.000 Euro) inklusive einer mittelgroßen Photovoltaikanlage (z.B.: 120 kW; genug für eine E-Auto-Flotte) .

Die Annahme, mit dem Brennstoffzellen-Antrieb und einer Reichweite von 700 km wäre man einem Batterieauto überlegen, erinnert folglich eher an trump'sche Erklärungsmodelle. Denn man muss immer zurück zur einsamen H2-Tankstelle = Radius 350 km.
Wohingegen Strom selbst im Nirgendwo immer wieder einmal und dank Photovoltaik immer öfter zu finden sein dürfte.
Selbst PV-Module auf dem Autodach können in sonnenreichen Regionen die Reichweite ein wenig verlängern bzw. das rettungslose Liegenbleiben im Nirgendwo auschließen.

Ach ja: Das Brennstoffzellen- dürfte ca. das Doppelte eines E-Autos kosten und wird sicher nicht gratis (PV-Strom) tanken.
hyundai-and-ineos-announce-hydrogen-co-operation

Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /