© Ulrike Leone auf pixabay / Atomkraftwerk
© Ulrike Leone auf pixabay / Atomkraftwerk

AKW in Belarus: "Neu ist nicht gleich sicher"

Weißrussland wäre gut beraten, sofort wieder aus Atomstrom auszusteigen

"Weißrussland hat nichts aus seiner Vergangenheit gelernt. Fast ein Viertel des Landes wurde nach dem Tschernobyl Super-GAU verstrahlt und jetzt setzt Machthaber Lukaschenko trotzdem auf Atomenergie. Dass wenige Tage nach der Inbetriebnahme technische Gebrechen zum frühzeitigen Abschalten zwingen, könnte symbolischer nicht sein. Neu heißt nicht gleich sicher. Alle Unsicherheiten, alle Risiken der Atomenergie bleiben auch weiterhin bestehen", kommentiert Martin Litschauer, Anti-Atomsprecher der Grünen, die Abschaltung des ersten weißrussischen Atomkraftwerks in Ostrowez kurz nach seiner Inbetriebnahme.

Trotz scharfer Kritik, vor allem seitens des Nachbarlandes Litauen an den Sicherheits- und Umweltstandards und mehreren Zwischenfällen während der Bauarbeiten, hielt Lukaschenko an den Bauplänen fest.

"Noch unverständlicher wird die Inbetriebnahme des Atomkraftwerkes, wenn man sieht, dass den Strom eigentlich keiner braucht", meint Litschauer. Die TAZ berichtete bereits am 8.11.2020, dass das neue AKW zu wenig Stromabnehmer hat, vor allem von den Nachbarstaaten wird der Atomstrom abgelehnt. "Atomstrom ist weder günstig noch CO2-neutral und hat deshalb keine Zukunft. Weißrussland ist gut beraten sofort wieder aus der Atomindustrie auszusteigen und den nächsten Generationen den Atommüll und einen möglichen schweren Unfall zu ersparen", hält Litschauer fest.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /