© Andrea Piacquadio auf pexels.com / Richtig Schlafen ist wichtig
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8-Stunden-Nacht als Erfolgsfaktor

Coach Dr. Martin Schlott vermittelt Strategien für besseren Schlaf

Nicht selten brüsten sich Menschen damit, dass sie 16 und mehr Stunden arbeiten können und kaum zu schlafen brauchen. Tatsächlich aber sei die 8-Stunden-Nacht der wahre Erfolgsfaktor, sagt Dr. Martin Schlott, Schlaf-Coach und Chefarzt Anästhesie. „Wer gut und erholsam schläft, der arbeitet besonders kreativ, konzentriert und zielorientiert.“

Wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens im Bett. Nach den Erfahrungen von Schlott können aber viele Menschen können einfach nicht mehr richtig schlafen, sie haben keinen Plan für einen erholsamen Schlaf. Ja, gerade Führungskräfte seien stolz darauf, möglichst wenig Zeit mit Schlafen zu verschwenden. Im Internet kursierten so genannte Schlafhacks mit Tipps, wie sich der Schlaf verkürzen lässt.

„Warum aber optimieren wir immer nur unsere Tage?“, fragt der Schlaf-Experte und liefert die Antwort gleich nach: „Ganz offenbar hat die Nacht keine Lobby. Sie gilt als verschenkte Zeit.“ Eine völlig falsche Einschätzung, wie Schlott weiß. Wer gut schlafe, der habe Zugriff auf eine umfangreiche innere Apotheke und einen ergiebigen Energiespender. Unter anderem wird im Schlaf das Wachstumshormon ausgeschüttet, das Prozesse der Regeneration fördert, und der Körper von Giftstoffen befreit. Ergebnisse sind mehr Leistungsbereitschaft und –fähigkeit.

Gute Schläfer sind motivierter

Logisch, dass Schlott selbst ein begeisterter Schläfer ist. Verpassen tue er deshalb nicht, ganz im Gegenteil. Das Gefühl, aufzuwachen und ausgeschlafen zu sein, sei fantastisch. Studien würden zeigen, dass Menschen, die gut schlafen, mehr Energie haben sowie selbstbewusster und motivierter sind. Laut Schlott bestimmt die Art und Weise des Schlafens mit darüber, wie wir in der Familie und Partnerschaft, aber auch im Job agieren.

Ja, Schlott würde guten Schlaf sogar als einen der entscheidenden Produktivitätsfaktoren bezeichnen. Er verleihe Souveränität und verbessere den Umgang von Führungskräften mit ihren Mitarbeitern deutlich. „Im Spitzensport sind Ausgeschlafene die hundertstel Sekunde schneller oder springen den Zentimeter weiter, der den Sieg bringt.“ Genauso verschaffe Schlaf hoher Qualität in der Wirtschaft einen Vorsprung.

Killerzellen, und Wachstumshormone
Doch warum ist das so? Oder was eigentlich macht guten Schlaf aus? Zum einen die Länge. 7,5 bis 8 Stunden sollten es sein, zumindest bei den meisten Menschen, wie Leistungs- und Konzentrationstests zeigen. Die Dauer bestimmt etwa darüber, wie viele Killerzellen der Körper bildet, also wie fit das Immunsystem ist. Napoleon soll angeblich nur vier Stunden geschlafen haben, aber wie oft er tagsüber ein Nickerchen machte, ist nicht überliefert.

Dabei ist durchaus wichtig, zu welcher Zeit wir schlafen. Wachstumshormone werden vor allem von 22 Uhr bis 2 Uhr morgens gebildet – und die benötigen nicht nur Kinder und Teenager, sie erhalten auch unsere Organe gesund. Zudem ist Schlafen nicht gleich schlafen. Der Experte unterscheidet mehrere Phasen, von denen insbesondere der Tiefschlaf fürs Auffüllen der Energiedepots sorgt. Während dieser Zeit sind Gehirn, Muskeln, Atmung und Herzfrequenz heruntergefahren, die Körpertemperatur gesenkt.

Strategien zur Schlafoptimierung

Was also tun, wenn für optimale Nächte das Konzept fehlt? Als Anästhesist hat sich Schlott sein Berufsleben lang mit dem Thema Schlaf befasst. Seinen Klienten gibt er die nötigen, individuell angepassten Strategien an die Hand, um sie besser schlafen zu lassen. Schlott identifiziert die Schafkiller und unterstützt beim Erkennen destruktiver Muster, die erholsamen Schlaf verhindern. Und er zeigt, wie man die negativen Spiralen durchbricht, um sich letztlich im Schlaf weiterzuentwickeln – und so die Basis für das Erreichen persönlicher Ziele zu legen.



Dr. Martin Schlott ist Schlaf-Experte und Chefarzt Anästhesie. Er kombiniert fundierte medizinische Kenntnisse mit den neuesten Ergebnissen der Forschung zum Thema Schlafen und zu wirkungsvollen mentalen Techniken.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /