© oekonews / Pressekonferenz der Tiere im Kunsthaus Wien
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Gemeinsam für Klimaschutz: Die Tiere sprechen wieder

Erfolgreicher Auftakt für GLOBART ACADEMY im Kunst Haus Wien mit neuer Pressekonferenz der Tiere

© oekonews / Eisvogel Dompfarrer Toni Faber
© oekonews / Eisvogel Dompfarrer Toni Faber
© oekonews / Eine der Flaggen
© oekonews / Eine der Flaggen

Viele Arten sind gefährdet, Klimaschutz geht uns alle an. Grund genug für eine neue Allianz im Rahmen der Pressekonferenz der Tiere, die im Kunst Haus Wien stattfand. So manche Menschen werden sich noch an die Pressekonferenz der Tiere aus dem Jahr 1984 erinnern, die damals zum Auftakt des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens stattfand und im Zusammenhang mit der Aubesetzung stand. Damals zog sich der Widerstand quer durch alle politischen Lager. Diesmal ist das Thema eines, das uns alle betrifft: Klimaschutz. Gleichzeitig war das Auftreten der Tiere Auftakt der diesjährigen GLOBART ACADEMY, die vom 30. bis 31. Oktober 2020 unter dem Thema MACHT im AKW Zwentendorf, im Parlament und online stattfindet. GLOBART reagiert damit auf die aktuelle Krise.

Die neue Pressekonferenz der Tiere: Jung und alt, Politik und Kirche, Aktivisten von einst und von jetzt

In der Neuauflage der Pressekonferenz der Tiere war das Thema Klimaschutz, genauso wie das notwendige Handeln für Biodiversität und Artenschutz, ein wesentliches Thema. "Hainburg ist überall, war einer unserer Slogans 1984. Heute ist dies noch viel mehr der Fall," brachte es "Kormoran" Otmar Karas, Vizepräsident des europäischen Parlaments, auf den Punkt. Die Aubesetzung 1984 und die Volksabstimmung gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf 1978 waren Meilensteine für die österreichische Umweltbewegung, aber genauso schließlich ein Eingestehen dessen, dass nicht nur Politik entscheiden kann, sondern dass auch Demokratie und die Menschen Macht haben. Hat das heute noch Gültigkeit? Die Welt hat sich verändert, soviel ist fix. Die jungen FridaysForFuture Aktivistin Anika Dafert hat die Schulstreiks fürs Klima in Salzburg gestartet. Sie wies, als "Fisch" gekleidet, auf die GAP-Verhandlungen und ihre Auswirkungen auf die Zukunft der Landwirtschaft hin. Ihre noch jüngere Kollegin ,die Schülerin Johanna Mayer als Purpurreiher, zeigte auf, dass immer noch viel zu wenig Gleichaltrige wirklich aktiv sind. Sie berührte mit ihrem Statement, dass noch immer viel zuwenig Gleichaltrige wirklich aktiv Handeln. "Viel mehr Menschen müssen erreicht werden, und das ist nicht einfach."

Wolfgang Pekny, Gründer der Plattform Footprint, Aktivist von 1984, der immer noch für eine positive Veränderung brennt, rief als Rotbauchunke zu mehr Solidarität aller auf. Gerhard Heilingbrunner, Mitinitiator der Hainburger Aubesetzung, zeigte "als Auhirsch" im Rückblick nicht nur die Vorbildwirkung des damaligen Auhirschen Günter Nenning auf, der gegen die Macht der Politik antrat. Er wies auch auf die Zielkonflikte zwischen notwendiger Energiewende als Teil des Handelns gegen den Klimawandel und Naturschutz auf, die unbedingt gelöst werden müssen. Nicolas Pawloff, Sohn von Freda Meissner-Blau, als Laufkäfer, Dompfarrer Toni Faber als Eisvogel und Stefan Zach, Leiter Konzernkommunikation der EVN, als Schwarzstorch diskutieren ebenfalls mit.

Das Kunst Haus Wien wurde ganz bewusst als Location gewählt: Es erinnert gleichzeitig an einen der ersten Umweltaktivisten Österreichs, Friedensreich Hundertwasser, der ebenfalls Auaktivist war. Seine Forderungen nach ökologisch bedachtem Handeln sind aktueller denn je. "Das Kunst Haus Wien führt diese Vision weiter und nimmt die gesellschaftliche Verantwortung über sein Programm und den Betrieb als erstes Grünes Museum wahr", so Kunst Haus Wien-Direktorin Bettina Leidl.

KünstlerInnen setzen ein Zeichen der Selbstbestimmung

Als "poetischen Akt" im Sinne H. C. Artmanns hat GLOBART darüber hinaus KünstlerInnen eingeladen, eine Fahne(transparent) zu bemalen. Diese Artefakte sind zum ersten Mal am 30. Oktober 2020 am Kunst Haus Wien zu sehen, die zweite Station ist das AKW Zwentendorf, dann übersiedeln die Transparente ins Parlament.

GLOBART ACADEMY

Seit 20 Jahren versammelt die GLOBART Academy - ein international agierendes, interdisziplinäres Forum für Zukunftsthemen - KünstlerInnen und ReferentInnen aus den Bereichen Wirtschaft, Philosophie, Politik, Naturwissenschaft und Technik. Eine Plattform für Menschen, die bereit sind für Veränderungen und diese in einem interaktiven Prozess mitgestalten möchten. 2020 setzt GLOBART die im Vorjahr begonnene Triade LEBEN.MACHT.SINN. mit dem Schwerpunkt MACHT fort:

Ob Klimawandel, Flucht oder Pandemie: Alle Krisen der Gegenwart stellen die Machtfrage auf eine neue Weise. Sie verlangen nach einem koordinierten kollektiven Handeln von Millionen. GLOBART macht sich in diesem Jahr auf die Suche nach Ideen, Menschen und Projekten, die sich damit auseinandersetzen, wie wir Macht ergreifen, Macht verteilen oder Macht abgeben.

GLOBART lädt zu einem Gedankenexperiment, zur GLOBART ACADEMY - ein Festival der Impulse - ins AKW Zwentendorf und einer kritischen Feier unserer Verfassung ins Parlament.

GLOBART ACADEMY im Reaktor I 30. - 31. Oktober 2020 I AKW Zwentendorf

Das AKW Zwentendorf öffnet von 30. bis 31. Oktober 2020 seine Türen für die GLOBART ACADEMY. Zwei Tage wird das Atomkraftwerk zum Treffpunkt für Menschen, die Zukunft gestalten. Ein Hotspot für Visionäre, KünstlerInnen, WissenschafterInnen und Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft.

Wo lässt sich besser über Macht reflektieren und diskutieren als in der Atmosphäre eines Atomkraftwerks, das wegen eines negativen Volksentscheids niemals in Betrieb gehen konnte? Vom 30. bis 31. Oktober nutzt GLOBART das historische Areal des AKW Zwentendorf als "Reaktor", um alle Ideen, alles Wissen und unterschiedliches Know-how in demokratische und zivilgesellschaftliche Energie umzuwandeln.

"Leben macht Sinn. Macht Leben Sinn in einer Welt von Umweltkatastrophen, in einer Welt, wo wir unseren Lebensraum selbst zerstören. Der Erde als Planet ist es völlig egal ob wir unsere Lebensräume vernichten; der Planet zieht weiter um die Sonne. Über die Jahrmillionen sind schon viele Lebensformen auf unserem Planeten gekommen und verschwunden. Ergreifen wir die Macht und beginnen wir im Kleinen. Jeder von uns hat täglich die Macht für oder gegen den Schutz der Natur sich zu entscheiden: Beim Einkauf, ob wir mit dem Auto fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen, wie wir sorgsam mit den Ressourcen umgehen. Es geht uns alle an, welche Welt wir unseren Kindern überlassen."
Heidi Dobner, Intendantin von GLOBART

Unter anderem im Programm:

* Eröffnet wird die Academy mit einem Festvortrag des Künstlers und Vorstands des ZKM Karlsruhe Peter Weibel: "Realität der Macht - Macht der Realität im 21. Jahrhundert". Anschließend spricht Renata Schmidtkunz mit dem Philosophen Markus Gabriel über die Macht der Moral.

* Gespräche und Diskussionen zur Macht der digitalen Identitäten mit Julia Kloiber, Geschäftsführerin von "SUPERRR Lab", Martin Atassi, stellvertretender Kabinettschef von Bundesministerin Margarete Schramböck, Kai Wagner, Vorstand des INATBA und Peter Parycek, Professor für E-Governance sowie zur Macht des Geldes mit dem Ökonomen Wilfried Stadler, Nachhaltigkeitsforscher Andre Reichel, WIFO Associate Gertrude Tumpell-Gugerell, der Philosophin Cornelia Bruell und dem Geschäftsführer des Mindful Finance Institutes OIKOCREDIT Austria Friedhelm Boschert.

* Eine Lesung aus "Mundtot - Angriff auf die Pressefreiheit" von Rubina Möhring in anschließendem Gespräch mit Armin Thurnher über die Macht der Medien sowie ein Gespräch über Ohnmacht & Ermächtigung mit Ilija Trojanow und Johannes Kaup.

* Impulsvorträge über die Macht der Veränderung von Matthias Horx und über Europa auf der Startrampe von Ulrike Guerot.

* Ein zweitägiges Gedankenexperiment der diesjährigen StipendiatInnen über neue Ideen zur Verfassung mit dem Wirtschaftswissenschafter und Vordenker Stephan A. Jansen.

* Abschluss der zweitägigen Academy ist ein Powerpanel über die Macht der Veränderung - Wunsch und Wirklichkeit mit Zukunftsforscher Matthias Horx, Bundesministerin Leonore Gewessler, Landeshauptfrau-Stellv. Stephan Pernkopf, Vorstandssprecher der EVN AG Stefan Szyszkowitz und eine Aufführung der Proletenpassion, ein politisches Oratorium der Polit-Rockgruppe Schmetterlinge.

An der Veranstaltung teilnehmen

Wegen der COVID 19 Präventionsmaßnahmen ist die Teilnahme vor Ort nur in sehr kleinem Kreis möglich. Erstmals werden daher auch Tickets für die virtuelle Online-Teilnahme angeboten. Anmeldung unter: tickets.globart-academy.at.

Mehr Informationen unter www.globart.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /