© Global 2000 / Stop für Einwegmüll
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Naturverschmutzer Award 2020: GLOBAL 2000 AktivistInnen bringen Dosenmüll zurück

Red Bull mit 23 Prozent aller weggeworfener Dosen in der Natur größter Naturverschmutzer durch Getränkeverpackungen

Gestern haben AktivistInnen der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 insgesamt 808 in der Natur gefundene Red Bull-Dosen an ihren ursprünglichen Besitzer in Fuschl zurückgebracht. Red Bull hat mit 23 Prozent den größten Anteil aller gelitterten Getränkeverpackungen laut dem neuen Müll in der Natur Bericht 2020 – dafür wurde von GLOBAL 2000 der Naturverschmutzer Award 2020 verliehen. Zusätzlich installierten die AktivistInnen auf einem künstlichen Strandabschnitt vor dem Hauptsitz in Fuschl am See eine zwei Meter hohe Red Bull Dose, damit das österreichische Unternehmen die von ihm verursachte Vermüllung nicht wie bisher übersieht.


„Red Bull ist maßgeblich für die Vermüllung der Natur verantwortlich. Aludosen stellen eine akute Gefährdung für die Tierwelt dar und schädigen die Umwelt. Wir fordern Red Bull auf, für die Zerstörung und Verschmutzung der Natur Verantwortung zu übernehmen und ein Pfandsystem für Einwegdosen, sowie verpflichtende Mehrwegquoten nicht weiter zu blockieren. Gerade ein Unternehmen, das für den Outdoor-Sport lebt, sollte Interesse daran haben, unsere Natur sauber zu halten“, betont Lena Steger, Ressourcensprecherin bei GLOBAL 2000.

Anlass für die Aktion ist die Tatsache, dass aktuell insgesamt 23 Prozent der in der Natur gefundenen Getränkeverpackungen der Marke Red Bull angehören. Das Unternehmen trägt damit wesentlich zur Vermüllung der Natur bei. Im Jahr 2019 verkaufte Red Bull 7,5 Mrd. Aluminiumdosen weltweit und erzielte einen Umsatz von 6,1 Mrd. Euro – davon fließt 1/3 in Marketingaktivitäten. Die Kosten für öffentliche Aufräumarbeiten trägt der Energy-Drink-Hersteller jedoch nicht, sondern setzt sich sogar vehement gegen gesetzliche Regulierungen für ein Einweg-Pfandsystem und Mehrwegvorgaben ein – und das obwohl es zu den größten Naturverschmutzern Österreichs zählt.

Tierleid durch Dosenmüll

Dosen auf Wiesen und Feldern können zur tödlichen Gefahr für Kühe werden. Geraten die Aluminiumdosen in Mähmaschinen, werden sie zu spitzen und rasiermesserscharfen Metallstücken zerschnitten, die anschließend im Futterheu oder der Wiese vorzufinden sind. Werden diese Metallteile von Kühen verschluckt, führt dies zu inneren Verletzungen und folglich meist auch zum Tod des Tieres. Aber auch Wildtieren können kaputte und aufgeschnittene Dosen zum Verhängnis werden und führen oft zu grausamen Verletzungen.

Pfandsystem und Mehrweg statt Müllberge und Ressourcenverschwendung

Speziell die Verwendung von Aludosen muss kritisch betrachtet werden, denn die Produktion von Aluminium zerstört ganze Landstriche, verursacht enorme CO2-Emissionen und heizt die Klimakrise weiter an. Und obwohl Red Bull mit den Glasflaschen der Red Bull-Organics Reihe wirbt, werden all ihre Getränke in Einweg-Gebinden abgefüllt – in Dosen als auch in Glasflaschen. Zu kritisieren ist vor allem, dass sich Red Bull nicht einmal im Gastronomie- und Eventsektor darum bemüht, endlich ressourcenschonendere Alternativen zu verwenden. Während andere Unternehmen Großgebinde und Container für die Gastronomie anbieten, schafft es Red Bull noch immer nicht, ihr Angebot an eine nachhaltigere Zukunft anzupassen. Die Möglichkeit für Mehrwegsysteme währen vorhanden, dennoch weigert sich das Unternehmen einen Schritt in die richtig Richtung zu setzen und endlich nachhaltige Mehrwegsysteme anzubieten. „Es wurde viel zu lange weggesehen - Red Bull muss endlich Verantwortung übernehmen und sein Heimatland vor der massiven Vermüllung verschonen. Das Einweg-Müll-Problem lässt sich lediglich durch ein Einwegpfandsystem und Mehrwegangeboten effizient und nachhaltig lösen“, so Steger.


Artikel Online geschaltet von: / stevanov /