© Daniel Fes Global 2000/ Pfandflaschen statt Einweg schaffen Arbeitsplätze
© Daniel Fes Global 2000/ Pfandflaschen statt Einweg schaffen Arbeitsplätze

Einwegpfand und Mehrwegquoten fördern Arbeitsplätze in Österreich

Covid-19 und die aktuelle Wirtschaftskrise erfordern mehr Weitblick für eine ökonomisch und ökologisch nachhaltige Zukunft

Wien - Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 fordert mehr Weitsicht in Hinblick auf ein geplantes Einwegpfandsystem mit Mehrwegquoten. Die aktuellen Herausforderungen durch Covid-19 sollten ein zusätzlicher Beweggrund sein, um regionale Wertschöpfungsketten und langfristige „Green Jobs“ zu fördern. „Gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Lage in der wir uns befinden, wäre es unbedingt notwendig regionale Strukturen und dadurch wichtige Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen. Daher ist die Einführung eines Pfandsystems die beste Lösung, um nachhaltig die Wirtschaft als auch die Umwelt zu entlasten“, erklärt Lena Steger, Ressourcensprecherin von GLOBAL 2000.

Eine Studie von PricewaterhouseCoopers hat die ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen von Mehrweg- und Recyclingsystemen in Deutschland untersucht und kommt zum klaren Ergebnis: Einwegpfand und Mehrwegsysteme schaffen mehr Arbeitsplätze. Auch Studien aus Spanien, England und den USA unterstreichen, dass sich ein Einwegpfandsystem positiv auf lokale Strukturen und regionale Arbeitsplätze auswirkt. In Australien hat sich die Australische Getränkeindustrie erst kürzlich im September für die Harmonisierung des Pfandsystems als Wiederherstellungsplan nach der Covid-19 Krise ausgesprochen und zeigt auf, dass dies auch eine bessere Beschäftigungssituation bewirkt.

Abgesehen davon tragen verpflichtende Mehrwegquoten und ein Einwegpfandsystem dazu bei, dass Österreich weniger Abgaben an die EU aufgrund der anfallenden Plastiksteuer zahlen muss. Ab 1.1.2021 muss Österreich für jedes nicht recycelte Kilogramm Plastikverpackung eine Abgabe von 80 Cent an die EU bezahlen. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden generell weniger Verpackungen zu produzieren und wenn dennoch benötigt, die Recyclingfähigkeit zu verbessern. Mit 42 Kilogramm Plastikmüll pro Person befindet sich Österreich im EU-Vergleich an vierter Stelle und somit deutlich im Spitzenfeld der Plastikverursacher.

Angesichts der Tatsache, dass Pfandsysteme die Rückgewinnung von Material deutlich erhöhen, kann das Recycling quantitativ und qualitativ deutlich verbessert werden. In Österreich werden derzeit lediglich 25 Prozent der Kunststoffabfälle recycelt, weshalb die EU-Plastiksteuer uns allen mit etwa 160 – 180 Millionen Euro jährlich sehr teuer zu stehen kommen wird. „Daher ist es dringend notwendig, dass wir für die Erreichung der EU-Sammelquoten die effizienteste und kostengünstigste Lösung – ein Pfandsystem – schleunigst umsetzen, statt wahllos zusätzliches Steuergeld an die EU zu senden“, so Steger.

„Mit einem Einwegpfandsystem und Mehrwegquoten können wir nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern auch regionale Arbeitsplätze schaffen und Strafzahlungen an die EU aufgrund der geplanten Plastiksteuer deutlich reduzieren. Es wäre wirtschaftlich regelrecht unvernünftig auf die Möglichkeit von regionaler Wertschöpfung und nachhaltiger Sicherung von Arbeitsplätzen zu verzichten“, betont Steger, und führt weiter aus: „Langfristige regionale „Green Jobs“ werden gerade in Zeiten der Covid-19 Krise dringend benötigt.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /