© FFF Salzburg /Demo gegen fossile Sponsoren der Salzburger Festspiele
© FFF Salzburg /Demo gegen fossile Sponsoren der Salzburger Festspiele

Das Klima zerstören? Das ist doch keine Kunst!

Am Freitag demonstrierten Fridays For Future in Salzburg gegen die fossilen Sponsoren der Festspiele.

Salzburg - „Jedermann und jede Frau will ne Zukunft, ja genau!“ Das und vieles mehr riefen die über 100 Demonstrant*innen am Freitag in der Salzburger Altstadt. Der Grund für den in Coronazeiten großen Protest von Fridays For Future liegt bei den Salzburger Festspielen. „Wir wollen auf keinen Fall die Künstler*innen anprangern, die die Festspiele Jahr für Jahr mitgestalten, sondern die Sponsoren, die teilweise die größten Klimazerstörer unserer Zeit sind“, so Hiroyuki Shima (15).

Zu den Sponsoren der diesjährigen Festspiele zählen heuer auch die Erdöl und Erdgas- Konzerne OMV und Gazprom. Besonders für Kritik sorgt auch der Fakt, dass dies so ist, obwohl im Vorjahr Klimaschutz in mehreren Eröffnungsreden ganz groß erwähnt wurde. „Es ist mehr als ärgerlich, dass zuerst gesagt wird, wie dringend es ist, dass auf die Klimakrise reagiert werden müsste, und nur wenige Wochen später der Konzern Gazprom als neu gewonnener Sponsor gefeiert wird. Das zeugt nicht gerade von Glaubwürdigkeit. Deshalb fordern wir, dass fossilen und klimaschädlichen Konzernen keine Bühne gegeben wird!“ meint Anika Dafert (18).

"Dass Gazprom als das weltweit größte Erdgasförderunternehmen klimaschädlich ist, scheint naheliegend." so die Jugendlichen. "Leider sind unter den Sponsoren aber noch mehr umweltschädliche Unternehmen: Der Lebensmittelhersteller Nestlé wird in den Medien immer wieder mit der Abholzung von Regenwäldern für Palmöl, Ausbeutung von Wasserquellen und Vermüllung durch Plastikverpackungen in Verbindung gebracht. Der Autohersteller Audi produziert immer noch mehrheitlich mit Benzin und Diesel fossil fahrende Fahrzeuge auch Siemens hat im vergangenen Jahr gezeigt, wie viel Siemens wirklich an Klimaschutz liegt, als die Zusammenarbeit mit dem indischen Konzern Adani thematisiert wurde." so die VertreterInnen von Fridays For Future Salzburg weiter.

„Es geht uns nicht darum, gegen die Festspiele an sich zu protestieren. Die Kunst hat Besseres verdient. Die Künstler*innen der Festspiele dürfen nicht mehr von den Konzernen bezahlt werden, die aktiv unsere Erde und unsere Zukunft zerstören“, sagt Lena Müller (14). Die Resonanz zur Demonstration war insgesamt gut: „Es ist uns wichtig, dass die Menschen darüber aufgeklärt werden, wer die Festspiele sponsert. Vielleicht können wir so genug Aufmerksamkeit schaffen, dass die nächsten Festspiele klimaneutral werden. Das wäre für uns ein Zeichen, dass unsere Zukunft auch der Leitung der Salzburger Festspiele wichtig ist“, so Luisa Dafert (15). International gingen im letzten Jahr bereits mehrere Kunstinstitutionen mit guten Beispielen voran: Einige niederländische Museen haben das Sponsoring des Ölkonzerns Shell abgelehnt und die englische „Royal Shakespeare Company“ beendete die Partnerschaft mit BP. "Das zeigt, dass ein Wandel möglich ist," so die Fridays For Future.


Artikel Online geschaltet von: / stevanov /