© Suzanne Fromme auf Pixabay / Die Aktivist+innen waren in Graz unterwegs
© Suzanne Fromme auf Pixabay / Die Aktivist+innen waren in Graz unterwegs

Bekenner*innenschreiben "forabetterGraz"

Gefälschter Mobilitätsplan der Stadt Graz vorgestellt

Die Redaktion hat folgendes "Bekenner*innenschreiben" erreicht:

"Wir, eine Gruppe von Menschen, die sich der Klimagerechtigkeitsbewegung zugehörig fühlen, haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch mehrere tausend Flyer an Pkws in Graz angebracht. Auf ihnen wurden Menschen über eine scheinbare, radikale Verkehrswende informiert, die schon diesen Herbst starten sollte. In liebevollem Detail konnte auf einer verlinkten Website nachgelesen werden, wie die Stadt Graz bald aussehen würde. Es
war die Rede von einer autofreien Stadt, angefangen mit der Befreiung von SUVs, kostenlosen Bikesharing-Knotenpunkten und einem besser ausgebauten öffentlichen Nahverkehr."

Diese Flyer sind ein Fake. Alle beschriebenen Vorhaben sind frei erfunden. Tatsächlich könnten sie von der Wahrheit nicht weiter entfernt sein, denn Mobilität in Graz stinkt wörtlich zum Himmel. Der Alltag wird geprägt von Lärm, Abgasen und einer völlig unverhältnismäßigen Platzaufteilung für die Automobilität. „Vor allem SUVs - das ins Gesicht
spucken aller von der Klimakrise betroffenen Menschen auf vier Rädern - zeigt die momentane katastrophale Trendentwicklung wie nichts anderes“ sagt ein*e an der Aktion beteiligt*e Aktivist*in.

Unsere Aktion will anecken, Diskussionen anregen und aufzeigen, wie die Welt aussehen könnte, in der wir leben. Wir sind überwältigt von der unglaublichen Anzahl an positiven Rückmeldungen im Netz und sind glücklich und dankbar diesen Rückhalt in der Bevölkerung für eine sofortige radikale Verkehrswende sichtbar gemacht zu haben.
Enttäuscht sind die Bekenner und Bekennerinnen von der Reaktion der Stadt Graz. Diese warnt vor betrügerischen Foldern und stellt auf ihrer Webseite fest: "Es besteht der Verdacht, dass es sich dabei um Betrug und den Versuch, persönliche Daten auf kriminelle Weise zu generieren, handelt." Damit versucht die Stadt, so die Aktivist*innen, Angst bei den Bürger*innen zu verbreiten.

Die Website war als reines Informationsmedium gedacht und wurde nicht verwendet, um personenbezogene Daten zu sammeln. Ebenso sind die Mails, welche mithilfe des Kontaktformulars verschickt wurden, lediglich an E-Mail-Adressen der Stadt Graz gesendet worden (Im Detail an Bürgermeister Nagl und die Verkehrsplanung der Stadt Graz). Damit
wollten wir den Bürger*innen die Möglichkeit geben, den Verantwortlichen ihre Meinung zu sagen.

Die Reaktion offizieller Stellen hat uns gezeigt, dass uns niemand eine klimagerechte Welt schenken wird. Wir als Zivilgesellschaft müssen sie uns gemeinsam erkämpfen!

Link zur Website, die KEINE Seite der Stadt Graz ist www.stadtgraz.com/Verkehrsplanung2020


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /