© Alexas_Fotos / Rotmilan
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Windkraft und Vögel?

Nur 0,18 Prozent der Rotmilane kollidieren mit Windkraft

Potsdam – Auf Anfrage der AfD-Fraktion im Brandenburger Landtag hat die >Brandenburger Landesregierung in der vergangenen Woche zum Bestand des Rotmilans informiert (Drucksache 7/1620 des Landtages). Dieser ist seit Jahren stabil. Die Schlagzahlen sind sehr gering.

„Von einem zunehmenden weltweiten Bestand von 25.200 – 33.400 Brutpaaren leben in Deutschland nach Schätzungen (Stand 2017) etwa 12.000 – 18.000 Brutpaare. Nach einem Bestandsrückgang ist der Bestand seit 1996 im Rahmen natürlicher Bestandsschwankungen im relativen Mittel stabil.

Nach Auskunft der Landesregierung gilt dies auch für die 1.650 – 1.800 Brutpaare in Brandenburg. Bekannt ist, dass sich Bestände etlicher Arten wie Kranich und Schwarzstorch parallel zum Ausbau der Windenergie positiv entwickeln beziehungsweise Bestandsveränderungen unabhängig von Einflüssen durch die Windenergie sind.

Aber Kollisionen des Rotmilans mit Windenergieanlagen können vorkommen. In Brandenburg geschieht das laut Landesregierung ungefähr 6 Mal im Jahr bei 1.700 Brutpaaren oder 3.400 erwachsenen Milanen - eine Quote von 0,18 Prozent. Das ist auch das Ergebnis der aufwändigen Naturschutz-Vorgaben, die die Landesregierung der Windbranche macht.

Damit ist das individuelle Risiko für einen Milan, an einer Windenergieanlage zu verunfallen, sehr gering. In der Summe ebenso viele kommen um durch Straßenverkehr, Beutegreifer, Freileitungen, Eisenbahn, illegale Verfolgung und sonstige, teils unbekannte Ursachen. Zusätzlich sterben 24 Jungvögel durch Absturz, verhungern und fallen Raubtieren zum Opfer. Ähnlich wie bei den Opfern an Windenergieanlagen ist auch mit einer gewissen Dunkelziffer nicht gefundener toter Tiere zu rechnen.

So wenige einzelne Tiere durch Windräder sterben, so wichtig sind Erneuerbare Energien und Klimaschutz für das Überleben von Arten wie dem Rotmilan. Windenergieausbau ist Klimaschutz und Klimaschutz ist Artenschutz. Deshalb gehören alle Akteure, ob Industrie oder Naturschutz, an einen Tisch. Dabei darf es nicht darum gehen noch mehr Konflikte zu identifizieren, sondern um zukunftsfähige Kompromisse zu schließen.

QUelle: Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)
Landesverband Berlin-Brandenburg


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /