© oekonews / Elektroauto beim Laden
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44 Prozent würden sich bei Auto-Neuanschaffung für alternativen Antrieb entscheiden

0,6 Prozent aller Autos fahren derzeit elektrisch- Tendenz steigend!

Derzeit sind Diesel und Benzin die klar dominierenden Kraftstoffe der zugelassenen PKW in Österreich. Doch bei einer Neuanschaffung würde sich bereits nahezu jeder Zweite für eine alternative Antriebsart entscheiden. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von AutoScout24.at unter 500 Österreicherinnen und Österreichern.


Ende Mai 2020 waren in Österreich laut Statistik Austria etwas mehr als 5 Mio. PKW zugelassen. Der Großteil fährt immer noch mit Diesel (55 Prozent) oder Benzin (43 Prozent). Hybrid-Antriebe machen gerade einmal 1,2 Prozent aus, Elektro-Autos 0,6 Prozent und Erdgas 0,1 Prozent. Doch bei einer Neuanschaffung sagen bereits 44 Prozent ja zu Hybrid-, Elektro- und Wasserstoffauto. Allerdings erwartet man eine Reichweite von 500 Kilometer und mehr.

Hybrid- und Elektroantrieb wären die Gewinner

Auch wenn viele Österreicher beim Autokauf immer noch auf die klassischen Kraftstoffarten setzen würden, zeigt sich, dass alternative Antriebsarten erheblich profitieren könnten. 30 Prozent würden wieder Benzin und ein Viertel wieder Diesel als Kraftstoffquelle den Vorzug geben. Aber bereits 18 Prozent der Befragten würden sich für einen Hybridantrieb, 16 Prozent für einen Elektroantrieb und 10 Prozent für Wasserstoff entscheiden.

Der Hybridantrieb punktet dabei überdurchschnittlich stark bei Personen, die sich intensiv Gedanken über den Klimawandel machen sowie bei den 50 bis 65-Jährigen und den Wienern. Auch der Elektroantrieb wird von Autobesitzern favorisiert, die sich Gedanken ums Klima machen, oder einen höheren Bildungsabschluss aufweisen. Wasserstoff hingegen wird vor allem im Westen Österreichs sowie von Personen, die mehr als 20.000 Kilometer pro Jahr mit dem Auto zurücklegen, überdurchschnittlich oft in Erwägung gezogen.

Reichweite ist immer noch Ausschlusskriterium
Auch wenn nur etwa einer von 10 Autobesitzern den Kauf eines Autos mit alternativem Antrieb kategorisch ausschließt, so gibt es doch noch ein Thema, das über den tatsächlichen Kauf bestimmt – und das ist die Reichweite. Nur 13 Prozent gäben sich mit einer Reichweite von weniger als 250 Kilometer zufrieden, für 43 Prozent muss die alternative Antriebsart zumindest 500 Kilometer schaffen. 35 Prozent sind sogar der Meinung, dass 800 Kilometer und mehr drinnen sein müssen, um eine echte Alternative darzustellen. Kompromissbereiter sind hier noch eher junge Autofahrer zwischen 18 und 29 Jahren – und diejenigen, denen das Klima stark am Herzen liegt.

Dabei fahren die wenigsten Österreicher und Österreicherinnen wirklich weit: Mehr als 90 Prozent der Autofahrten sind kürzer als 50 Kilometer, das heißt, fast alle Wege wären auch mit älteren Elektroautos machbar. „Der Großteil unserer Alltagswege ist kurz und damit sind auch die meisten Autofahrten viel kürzer als allgemein angenommen wird. Schon mit der heutigen Reichweite könnten fast alle alltäglichen Autofahrten mit E-Autos gemacht werden. Das Potenzial der E-Mobilität ist deutlich größer als gedacht“, wie VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen feststellt . Jeder zweite Arbeitsweg ist kürzer als zehn Kilometer, drei Viertel der Erwerbstätigen haben weniger als 20 Kilometer in die Arbeit und neun von zehn Arbeitswegen sind kürzer als 50 Kilometer. Nur fünf Prozent haben einen Arbeitsweg, der länger als 100 Kilometer ist.

Über die Umfrage:

INTEGRAL hat 500 österreichische Autobesitzer/innen im Jänner 2020 online dazu befragt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /