© Engin_Akyurt pixabay.com
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Greenpeace-Report: Versorgungskrise bei heimischen Lebensmitteln abwenden

Report zeigt Chancen für die österreichische Landwirtschaft auf

"Noch nie war die Chance für einen Wandel der heimischen Landwirtschaft so groß wie heute. Die positive Entwicklung hin zum Kauf von Lebensmitteln aus Österreich ist überall spürbar. Nun gilt es dies zu nutzen, um auch die Weichen für eine erfolgreiche und nachhaltige Produktion zu stellen. Der Greenpeace-Report zeigt auf, dass es viele Produktionsnischen gibt, die bedient werden wollen. So kann sich Landwirtschaft zukünftig wieder rechnen", ist Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen, überzeugt.

Rechtzeitig nach der Vorstellung der Farm to Fork-Strategie der Europäischen Kommission hat Greenpeace in seinem aktuellen Report zur Eigenversorgung mit Lebensmitteln große Lücken in der heimischen Produktion aufgezeigt. Derzeit ist es vor allem der Preisverfall beim Fleisch, der den österreichischen Bäuerinnen und Bauern zu schaffen macht. Ein Blick auf den Selbstversorgungsgrad reicht, um festzustellen, dass die Fleischproduktion nicht die Zukunft für unsere Bäuerinnen und Bauern darstellt. "Bedeutende Zukunftsmärkte finden sich vor allem im Gemüse und Obst sowie bei Spezialkulturen. Und gerade dorthin entwickeln sich auch die Essgewohnheiten der Österreicher und Österreicherinnen", sagt Voglauer.

Die Orientierung hin zu Lebensmittelimporten sind weder für die Konsument*innen von Vorteil, noch stärken sie die kleinstrukturierte heimische Landwirtschaft. "Gerade der Gemüseanbau ist eine gute Alternative für kleinere bäuerliche Betriebe, weil man hier mit viel weniger Fläche auskommt. Der Schlüssel sind Preise, die sowohl den Betrieben als auch den Erntehelfer*innen ein gutes Auskommen sichern. Der Handel ist gefordert nicht nur mit "Regional" eine Imagekampagne zu machen, sondern wertvolles heimisches Gemüse auch dementsprechend zu honorieren", stellt der Bundesrat der Grünen und selbst Gemüsebauer, Andreas Lackner, fest.

Die nun anstehenden Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik und die Umsetzung der GAP-Strategie in Österreich wird auch an ihren Lenkungseffekten zu messen sein. "Wir werden bei den weiteren Verhandlungen alles daransetzen, die biologische Landwirtschaft als österreichisches Erfolgsmodell weiter voran zu treiben. Fördermaßnahmen aus Steuergeld dürfen nicht in die Überproduktion fließen, sondern sind Anreize und Abfederung für diejenigen, die unseren Selbstversorgungsgrad erhöhen und die Landwirtschaft in der Klimafrage vom Problemfall zur Lösung machen."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /