© Robert Balog
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Deutschland: Ein Turbo für die Elektromobilität und keine Abwrackprämie

Bundeskanzlerin Merkel hält Wort - Klare Entscheidung für E-Mobilität

Berlin- In den letzen Tagen wurde in Deutschland sehr lange diskutiert: Der Sinn und Unsinn von Kaufprämien für Pkw oder Abwrackprämien für ältere Fahrzeuge stand im Fokus. Besonders manche Autobauer hatten sich für eine solche ausgesprochen. Das bedeutet zum Beispiel, dass bis zu einem Nettolistenpreis des E-Fahrzeugs von bis zu 40.000 Euro die Förderung des Bundes für ein Elektroauto von 3.000 auf 6.000 Euro steigt, zusätzlich zu den 3.000 Euro von Seiten des Fahrzeugherstellers.


"Die Regierungskoalition hat in ihren Verhandlungen um geeignete Wirtschaftshilfen gegen die Corona-Krise einen überraschenden Befreiungsschlag hingelegt. Mit der Senkung der Mehrwertsteuer präsentieren die Regierenden einen innovativen Ansatz zur Ankurbelung von Austausch und Konsum, der zusätzlich klare Signale für den Aufbau neuer Wertschöpfungsketten und damit grünes Licht für die Elektromobilität gibt." so der Bundesverband eMobilität (BEM) in einer Aussendung.

Der BEM begrüßt das Konjunkturpaket und die Übernahme einer Reihe von Vorschlägen des alternativen Wirtschaftsverbandes, die sich im 15-seitigen Entwurf wiederfinden: Demnach gibt es keinerlei Kaufprämie für Verbrenner-Fahrzeuge, sondern stattdessen eine stärkere Förderung für Elektroautos, mehr Geld für Ladeinfrastruktur und ein Nutzfahrzeug-Modernisierungsprogramm.

Außerdem wurde der Vorschlag aufgenommen, die Kfz-Steuer für Pkw stärker an CO2-Emissionen auszurichten, wovon eine spürbare Lenkungswirkung hin zu emissionsärmeren bzw. emissionsfreien Fahrzeugen ausgehen wird. Die Kraftfahrzeugsteuerbefreiung für reine Elektrofahrzeuge wird deutlich verlängert. Für den Austausch der Kfz-Fahrzeugflotte etwa im Handwerk oder bei Sozialen Diensten durch klima- und umweltfreundlichere Elektrofahrzeuge setzt die Koalition eine Innovationsprämie ein, die den Umstieg erleichtern soll. Bei der Besteuerung von rein elektrischen Dienstwagen von 0,25% soll die Kaufpreisgrenze angehoben werden. Hybrid-Fahrzeuge sollen auf ihre Förderfähigkeit überprüft und einheitliche Standards für Ladesäulen geschaffen werden.

"Elektromobilität ist mehr als nur ein neuer Antrieb, um die neue Technologie dreht sich ein ganzes Ökosystem neuer Aspekte, die überraschend klar sortiert im Konjunkturpaket der Großen Koalition enthalten sind. Jetzt gilt es, die zahlreichen Prozesse koordiniert umzusetzen und mit den notwendigen Energiefragen zu verbinden", sagt Kurt Sigl, BEM-Präsident. "Das lenkt den Blick neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur (öffentlich, privat und Arbeitgeberladen) auf den Ausbau einer dezentralen Energieversorgung, damit die Elektromobilität auf Basis Erneuerbarer Energien funktionieren kann, und zwar von der Produktion bis hin zum Fahrbetrieb", so Sigl weiter.


Das gesamte Ergebnispapier des Koalitionsausschusses finden Sie hier


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /