© Gerd Altmann pixabay.com
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AKW Lingen: AtomkraftgegnerInnen besorgt wegen AKW-Revision

RWE und Landesumweltministerium schweigen bislang - "Keine Corona-Revision light – AKW lieber abschalten"

Regionale Anti-Atomkraft-Initiativen sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sind sehr besorgt wegen der in Lingen für Anfang Mai anstehenden technischen Überprüfung des Atomkraftwerkes Lingen 2 (AKW-Revision). Trotz mehrfacher schriftlicher Anfragen des lokalen Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland haben der AKW-Betreiber RWE sowie das zuständige Landesumweltministerium in Hannover bislang keine Informationen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Revision veröffentlicht. Beim AKW Grohnde wird die aktuelleRevision z. B. auf sechs Wochen gestreckt, um weniger Prüfteams zeitgleich im AKW zu haben. Normalerweise arbeiten über 1000 Fachleute während einer Revision im AKW.

"Das jetzige Schweigen von RWE und dem Landesumweltministerium ist völlig inakzeptabel. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, wie die Revision als "Großveranstaltung" auch während der Corona-Pandemie sicher und vollständig durchgeführt werden kann. Wir befürchten, dass es aufgrund der Ansteckungsgefahren womöglich nur eine "Corona-Revision light" geben wird. Dabei sind gerade in diesem Jahr genaueste Untersuchungen sicherheitstechnisch absolut notwendig, um herauszufinden, ob sich neue Risse an den Dampferzeugerrohren-Heizrohren im Primärkreislauf des Reaktors ergeben haben. Wir fordern deshalb nachdrücklich eine Verschiebung der Revision und das zumindest zeitweilige Herunterfahren des AKW Lingen. Angesichts der Flaute bei der Stromnachfrage ist dies kein Problem und würde zudem die Energiewende unterstützen," erklärte Alexander Vent vom Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland.

26. April: Tschernobyl-Mahnwache in Lingen

Sollten RWE und die niedersächsische Landesregierung auf der AKW-Revision zum jetzigen Zeitpunkt bestehen, kündigen die Anti-Atomkraft-Initiativen für Mai und Juni Proteste an.

Bereits am jetzigen Sonntag, 26. April, finden um 16 Uhr sowie um 18 Uhr vor dem Alten Rathaus in Lingen zwei von der Stadt genehmigte Mahnwachen zum Gedenken an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl statt. Die Organisatoren erinnern an die immer noch erheblichen Radioaktivitäts-Probleme rund um Tschernobyl sowie an die zahlreichen Störfälle in den hiesigen Atomanlagen. Siefordern die sofortige Stilllegung des Atomkraftwerks und der Brennelementefabrik in Lingen.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /