© Poelz / Balkan-Moorfrosch
© Poelz / Balkan-Moorfrosch

Amphibienschutz zahlt sich aus

Zwischenstand am Orther Amphibienzaun - Alle Amphibien Österreichs sind Arten der Roten Liste und durch Verlust ihrer Lebensräume bedroht.

© Poelz / Donau-Kammmolch
© Poelz / Donau-Kammmolch

Zusätzlich sterben jedes Frühjahr, wenn die Lurche zu den Laichgewässern wandern, zahlreiche Tiere. Sie werden beim Versuch einer Straßenüberquerung überfahren. Doch es gibt Initiativen zu ihrem Schutz, wie das Erfolgsprojekt an der Uferstraße in Orth/Donau. Diese regionale Kooperation wird auch heuer wieder umgesetzt, die Amphibienwanderung hat aktuell Hochsaison. Projektleiterin Eva Pölz zieht eine erste Zwischenbilanz: „Es waren schon alle zu erwartenden Amphibienarten am Zaun. Bei den Springfröschen ist der Höhepunkt bereits vorbei, nun zeigt sich die Erdkrötenwanderung. Neben diesen beiden in großen Mengen angetroffenen Arten finde ich auch Wasser- und Grasfrösche, Teichmolche, vereinzelt Donau-Kammmolche, Rotbauchunken, Knoblauchkröten und Balkan-Moorfrösche.

“Heuer gab es relativ früh im Jahr ein kleines Hochwasser, daher sind die Laichgewässer gutgefüllt. Dies lässt auf erfolgreiche Fortpflanzung hoffen. Eine interessante Beobachtung ist diese: „In den letzten Tagen gab es nächtliche Minusgrade. Bei widrigen Temperaturen sind vor allem nicht ausgewachsene – womöglich unerfahrene? - Tiere unterwegs, die adulten Exemplare eher bei guten Bedingungen“, erzählt Eva Pölz. Sie besucht weiterhin täglich den Zaun und ermöglicht so den Amphibien die gefahrlose Straßenüberquerung.


Hintergrundinformation:Bereits seit 2013 gibt es eine gemeinschaftliche Bemühung von Neuer Mittelschule Orth/Donau, Nationalpark Donau-Auen und Österreichischen Bundesforsten. Für die Dauerder Wandersaison wird ein Amphibienzaun aus Kunststoff samt mit feuchtem Pflanzenmaterial befüllten Kübelfallen im Bereich der Orther Uferstraße aufgestellt, an welchem Amphibien in hoher Zahl wandern. Schülerinnen und Schüler, Nationalpark-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie freiwillige Helferinnen und Helfer bringen über einen Zeitraum von ca. zwei Monaten hinweg täglich morgens die vorgefundenen Tiere über die Fahrbahn. Die aufgefundenen Arten werden protokolliert und diese Daten geben in Folge auch Aufschluss über Verteilung und Häufigkeit der bei uns vorkommenden Frösche, Kröten, Unken und Molche. Im heurigen Frühjahr wurde aufgrund der milden Witterung sehr zeitig gestartet, zu Beginn noch wie bewährt unter Beteiligung der Schulkinder. Aktuell wird der Zaun von Projektleiterin Eva Pölz betreut.

Seit dem Start 2013 bis inkl. der Saison 2019 konnte durch diese Maßnahmen bereits 5.225 Amphibien die unbeschadete Wanderung zu den Laichgewässern ermöglicht werden. Heuer werden erneut zahlreiche Exemplare dazukommen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /