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Revolution der Arzneimittelherstellung durch 3D Druck?

Die Welt des 3D-Drucks ist vielseitig und bringt schon jetzt viele Möglichkeiten und erfolgversprechende Zukunftsaussichten mit sich.

Auch die Pharmaindustrie könnte in vielerlei Hinsicht davon profitieren: Schon bald könnten Medikamente aus dem 3D-Drucker stammen - CNC fräsen lassen ist schon heute möglich.

Konventionelle Methoden der Herstellung von Medikamenten bringen hohe Kosten und einen enormen Aufwand mit sich. Ein Großteil der Kapseln und Tabletten auf dem Markt werden in großen Firmen synthetisiert und dann weltweit für den Verkauf exportiert. Pharmazeutika sind Massenprodukte und sind daher in der Regel nicht auf den individuellen Bedarf des Einzelnen ausgerichtet. Dazu kommen natürlich noch potenzielle Nebenwirkungen, auf die jeder Mensch anders reagiert. So werden viele Medikamente erst gar nicht eingenommen, sondern werden ungenutzt einfach entsorgt. Spezielle Medikamente für besonders seltene Erkrankungen werden in geringen Mengen manuell mit großem Aufwand in Laboren angefertigt und kosten dementsprechend viel. Und in ländlichen Gebieten ist es oft schwierig, überhaupt an Medikamente zu gelangen.

Die ersten Pillen aus dem 3D-Drucker gibt es bereits

Schon jetzt sind verschiedene gedruckte Pharmazeutika auf der ganzen Welt erhältlich - darunter beispielsweise das Epilepsie-medikamente Spritam des Herstellers Aprecia Pharmaceuticals. Diese Tablette ist weltweit die erste aus dem 3D-Drucker stammende. Bei der Herstellung, die gemeinsam mit der University of Massachusetts entwickelt wurde, trägt ein 3D-Drucker Pulver mit den entsprechenden Wirkstoffen schichtweise auf, so dass eine Tablette entsteht. Diese wird mit einem wässrigen Stoff zusammengehalten.

Individuelle Arzneimittel sind dank des 3D-Drucks und 3D Druck Dienstleister, die das CNC Fräsen lassen anbieten, also eine vielversprechende Zukunftsvision, die schon bald in Serie gehen könnte. Der größte Vorteil ist sicherlich, dass sich Wirkstoffe exakt dem Bedarf des einzelnen Konsumenten anpassen lassen, was heute noch bei vielen Produkten undenkbar ist. Auch die Textur, das Aroma, die Farbe und die Form einer Pille lassen sich flexibel anpassen - was insbesondere die Medikamenteneinnahme von Senioren und Kindern deutlich erleichtern könnte.

Medikamente einfach zu Hause ausdrucken - Spielerei oder baldige Realität?

Zum jetzigen Stand der Technik ist es natürlich noch nicht möglich, dass Eltern ihren Kindern zu Hause Antibiotika in Form süßer Fruchtgummis ausdrucken. Allerdings zeigen innovative 3D-Druckverfahren und viele 3D Druck Dienstleister bereits jetzt anhand vieler Beispiele, dass es in Zukunft viele Möglichkeiten geben wird, damit Apotheken, Arztpraxen und Krankenhäuser Medikamente auf die Bedürfnisse des Kunden anpassen können. So ist es beispielsweise denkbar, sehr schnell auf Epidemien reagieren zu können, indem man erforderliche Wirkstoffe einfach ausdruckt und selbst in isolierte Regionen liefern kann.

Der wichtigste Grundstein für die Produktion in Serie ist jedoch noch nicht gelegt: Als Erstes müssen rechtliche Vorgaben für Qualitätskontrollen und Zulassungsverfahren geschaffen werden. Dies ist bislang noch nicht erfolgt. Tatsächlich könnte der 3D-Druck von Medikamenten allerdings der Beginn einer echten Revolution im Gesundheitswesen werden, die viele Chancen und positive Entwicklungen für die medizinische Versorgung mit sich bringen könnte.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /