© Thomas Meyer Photography / Die drei Gewinnerinnen
© Thomas Meyer Photography / Die drei Gewinnerinnen

Drei herausragende Frauen mit Behinderungen mit den Her Abilities Awards in Wien geehrt

Zero Project Konferenz: Drei Projekte von Licht für die Welt ausgezeichnet

Zum Abschluss der internationalen Zero Project Konferenz in der Wiener UN-City vom 19. bis 21. Februar 2020 vergab Licht für die Welt die Her Abilities Awards in drei Kategorien an die Preisträgerinnen Maysoon Zayid (USA), Liisa Kauppinen (Finnland) und Nguyen Thi Van (Vietnam). Alle drei Gewinnerinnen diskutierten mit Yetnebersh Nigussie, der Trägerin des alternativen Nobelpreises, die Rolle von Frauen mit Behinderungen in Führungspositionen. Licht für die Welt wurde auf der Konferenz für drei herausragende Projekte zugunsten von Menschen mit Behinderungen in Mosambik, Indien und Südsudan ausgezeichnet. Am Rande der Konferenz wurden die drei Preisträgerinnen von First Lady Doris Schmidauer in der Hofburg empfangen.

Die drei Gewinnerinnen

Die Preise – geschnitzte Holzstatuen aus Mosambik - wurden in drei Kategorien vergeben: Kunst, Kultur und Sport; Rechte; Gesundheit und Bildung. Die Schauspielerin Maysoon Zayid wurde wegen ihrer körperlichen Behinderung wiederholt für Rollen abgelehnt. Sie startete daraufhin eine Karriere als Stand-Up-Comedian und tourt als Anwältin für die Rechte von Menschen mit Behinderungen durch die Welt. Lisa Kauppinen setzt sich seit drei Jahrzehnten für die Rechte von gehörlosen Menschen ein und war maßgeblich an der Erarbeitung der UN-Behindertenrechtskonvention beteiligt. Nguyen Thi Van förderte mehr als tausend Studierende mit Behinderungen in ihrer Berufsausbildung. Sie gründete zudem ein inklusives Sozialunternehmen und wurde von der BBC als eine der 100 Frauen des Jahres 2019 gekürt.

Ein Abend für herausragende Leistungen von Frauen mit Behinderungen

Die Preisverleihungen fanden am Freitagabend im UniCredit Center am Kaiserwasser statt. Jürgen Kullnigg, Risikovorstand der UniCredit Bank Austria begrüßte die mehr als 200 Gäste zur Veranstaltung, die den Abschluss der Zero Project Konferenz in Wien bildete und vom paralympischen Schwimmer und ORF-Moderator Andreas Onea moderiert wurde. „In der UniCredit Bank Austria sind wir davon überzeugt, dass Menschen mit Behinderung vollwertige Mitglieder der Gesellschaft sind, die, wenn wir ihnen die benötigte Unterstützung zuteil werden lassen, dieselbe Leistung erbringen können, wie alle anderen auch“, sagte Kullnigg. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte der Sänger Eric Papilaya, ein langjähriger Unterstützer von Licht für die Welt. Anschließend gab es einen Showdance mit „Tanz die Toleranz“ von der Caritas Wien und einer inklusiven Tanz-Erfahrung für alle.

Empfang in der Hofburg

Die drei Preisträgerinnen wurden im Rahmen der Zero Project Konferenz von Doris Schmidauer, der Frau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, auch in der Hofburg empfangen. „Liisa Kauppinen, Maysoon Zayid und Nguyen Thi Van zeigen uns, dass die Fähigkeiten, Leistungen und Errungenschaften von Frauen zählen. Das Gespräch mit den drei Frauen und der alternativen Nobelpreisträgerin Yetnebersh Nigussie hat mich sehr beeindruckt. Alle Frauen müssen die Möglichkeit haben, am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben gleichberechtigt teilzunehmen, in Österreich und auf der ganzen Welt. Licht für die Welt leistet dazu hervorragende Arbeit“, so Schmidauer. Beim gestrigen Opernball hob die First Lady die Bedeutung der drei Gewinnerinnen als Beispiel für alle Frauen mit Behinderungen noch einmal hervor.

Zero Project Konferenz: Ruf nach Inklusion auf allen Ebenen der Bildung

Die Konferenz mit mehr als 800 TeilnehmerInnen aus 90 Ländern stand heuer im Zeichen von Inklusion in Bildung und Ausbildung. Dort wurde auch Licht für die Welt dreifach gewürdigt: für die Inklusion von Kindern in Nordostindien, die Ausbildung von LehrerInnen in inklusiver Bildung in Mosambik sowie die Unterstützung von Kindern mit Behinderungen und deren Bildung in Camps für Binnenflüchtlinge im Südsudan. „Besonders Kinder mit Behinderungen sind in diesen Lagern oft von Gesundheitsversorgung und Schulbildung ausgeschlossen. Mit der LehrerInnenausbildung in drei Lagern konnten wir die Situation massiv verbessern“, so Sabine Prenn, Geschäftsführerin von Licht für die Welt in Österreich.

Schulklassen für alle Kinder

Auf der Zero Project Konferenz wurde auch das umfassende „One Class for all“-Projekt von Licht für die Welt präsentiert und im Afrika-Forum diskutiert. Gemeinsam mit visionären Philantropen geht es dabei um die Umsetzung von inklusiver Bildung in den Schulsystemen von Äthiopien und Burkina Faso. Dort leben 2,4 Millionen Kinder mit Behinderungen. „Bisher hat nur die Hälfte dieser Kinder einen Zugang zu den öffentlichen Schulen. Viele können am Unterricht nicht teilnehmen, nur weil sie keine Brille haben und dem Unterricht an der Tafel nicht folgen können“, so Prenn. Bis heute konnten durch das Projekt 6.600 Kinder eingeschult werden und mehr als 1.500 LehrerInnen wurden für die Bedürfnisse dieser Kinder speziell ausgebildet. Mehr als 500 Schulen in den beiden Ländern sollen durch dieses ambitionierte Programm erreicht werden.

Her Abilities Award: www.her-abilities-award.org



Autor: Franko Petri


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /