© Renate Brandner-Weiß / Thayaland-Zirkel in Dietmanns
© Renate Brandner-Weiß / Thayaland-Zirkel in Dietmanns

Photovoltaik – preiswert, dezentral & emissionsfrei

Unsere Dächer als Stromquelle!

Am 29. Jänner 2020 fand in Dietmanns der 14. Thayaland-Zirkel statt. Die Marktgemeinde Dietmanns lud in Kooperation mit KEM, KLAR und Zukunftsklub Thayaland zum Infoabend, bei dem es um Photovoltaik und Speicher und ihr regionales Potenzial ging. Über 50 Interessierte waren gekommen, der Saal im Gasthaus Kern war bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Infoabend wurde fachlich betreut von der Energieagentur der Regionen und auch die Möglichkeit als regionaler Betrieb seine Projekte/Leistungen vorzustellen, wurde sehr gut genutzt. Beim Infoabend wurden nicht nur Beispiele präsentiert, um die Sache greifbar zu machen, sondern auch alle Möglichkeiten für Förderungen bzw. Fragen von Interessierten zu Photovoltaik, aber auch Speicher beantwortet.

Vbgm. Walter Greulberger begrüßte die Gäste und leitete den Abend seitens der Marktgemeinde Dietmanns ein. Er freute sich über das große Interesse, das auch zu zahlreichen Energieprojekten der Gemeinde passt, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden: Photovoltaik auf Gemeindeamt, Gemeindesaal, VS und Kindergarten und Pumpenhaus, d.h. in Summe 4 Anlagen mit 60 kW Leistung, z.T. mit Bürgerbeteiligung finanziert, Biomasse-Nahwärme mit regionalem Partner für die Gemeindegebäude, 2 E-Autos (für Essen auf Rädern und den Bauhof) und eine öffentliche E-Ladestelle.

Jürgen Edelmann berichtete über die Entwicklung im Bereich PV-Module, Wechselrichter und Batteriespeicher, ebenso zu den Investitionskosten und Praxisbeispielen aus der langjährigen Projektberatung der Energieagentur der Regionen, die zB. auch das mit in Summe 200 kW (11 Anlagen) bisher größte Gemeinschaftsprojekt im Bezirk für den Verein Handwerkstad(t) in Siegharts bereits 2012 vorbereitet und begleitet hat.

Als Praxisbeispiele aus 2019 brachte er die PV-Anlage der Raika Raabs mit Option Speicher für 2020 sowie die geplante PV-Anlage von FRANK Reisen (Dach der „Postgarage“).

Ansbert Sturm hatte Infos zur geplanten Demonstrationsanlage (Photovoltaik mit Speicher) in der HTL Karlstein mitgebracht, die er gemeinsam mit den SchülerInnen umsetzt. Er wies auch darauf hin, dass bis Ende Februar 2020 noch die speziellen KEM-Investförderungen, die für öffentliche Gebäude sehr interessant sind, eingereicht werden können.

Photovoltaik ist preiswert, dezentral und emissionsfrei. Wenn wir die Dächer als Energiequelle nutzen, bekommen wir Strom, der – je nach Anlagengröße, … nur 5-10 Cent pro Kilowattstunde kostet (gerechnet über 20 Jahre, die Anlage sollte 25-30 Jahre laufen) und aufgrund der Wirtschaftlichkeit ist die Finanzierung natürlich wichtig, aber dafür gibt es immer auch Lösungen. Photovoltaik ist sicher kein Produkt von der Stange, sondern eine Anlage ist dann „optimal“, wenn sie auf die Wünsche des Projekteigners und der Gegebenheiten vor Ort angepasst wurde. Das setzt man am besten mit einem regionalen Spezialisten um, als ideale Vorinfo empfiehlt sich eine Energieberatung, bei der z.B. Jürgen Edelmann als gelisteter Berater für die vom Land finanzierte Energieberatung NÖ ins Haus kommt und sich Strombedarf und die Möglichkeiten zur Einsparung bzw. eigenen Erzeugung konkret analysiert.

In der KEM Thayaland gibt es eine Reihe von kompetenten Anbietern von Photovoltaik und Speicher, Andreas Lamatsch und Jakob Illy waren für die Fa. Klinger vor Ort und hatten neben anderen Beispielen auch PV und Speicher der Raika Dobersberg mitgebracht.

Gregor Hörmann betonte die Wichtigkeit individueller Beratung und das Wissen um die gute und sichere Umsetzung (Blitzschutz, …). Die größte Anlage, die bisher von seinem Team umgesetzt wurde, hatte 300 kW Leistung, d.h. rund 1500 Quadratmeter Modulfläche.

Marianna Jelinek, zeigte, wie die WEB Windenergie in Pfaffenschlag am Firmensitz Photovoltaik, Batteriespeicher und intelligente Steuerung so kombiniert, dass die gesamte Stromversorgung am Standort (inkl. 44 Ladepunkte für E-Autos) ohne ein Überziehen des bestehenden Netzanschlusses von 100 kW funktioniert.

Horst Kienast aus Siegharts meinte, dass er als Installateur den schönsten Beruf hat, weil er mit allen Energiethemen zu tun hat. Photovoltaik ist da auch ein interessantes Thema, das er gerne mitbetreut. Andreas Pasielak, der vor allem PV-Anlagen für die Solarzelle Waldviertel, vermittelt, arbeitete eine Reihe von Fragen wie Nutzung von Ost-West-Dächern, Direktvermarktung des selbst nicht verbrauchten Stroms mit dem Weinviertler Stromanbieter efriends, u. andere Themen auf.

Otmar Schlager wies auf den wichtigen Umstand hin, dass Photovoltaik die Chance für jeden bietet, Stromkosten zu sparen und informierte kurz über die Beratungsangebote der Energieagentur sowie die Brennholzbörse und den Rezeptwettbewerb der Klimawandelanpassungsregion. Nach den Vorträgen gab es noch die Möglichkeit zu Fragen und die Chance individuelle Themen gleich mit den ExpertInnen vor Ort zu besprechen. Freigegebene Präsentationen werden so schnell wie möglich unter kem.thayaland.at veröffentlicht.

PS: Für alle, die besonders gut informiert und aktiv sein wollen, empfiehlt sich eine Mitgliedschaft beim Zukunftsklub Thayaland. Der jährliche Mitgliedsbeitrag ist für Privatpersonen 15 Euro. Er dient für Öffentlichkeitsarbeit und als Unterstützung für die Bürgerbeteiligungsaktivitäten insgesamt. Als Mitglied erhält man interessante Infos frühzeitig und einmal pro Jahr übernimmt der Klub die Anfahrtspauschale für eine individuelle Energieberatung für den Haushalt.


Autorin: Renate Brandner-Weiß für oekonews


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /