© Stephan Doleschalt/ Lastenrad in der Seestadt
© Stephan Doleschalt/ Lastenrad in der Seestadt

Stadt Wien: Neue Förderoffensive für energieeffiziente Mobilität

Mit zwei neuen Förderschienen verstärkt Wien energieeffiziente Mobilitätsformen in der Stadt.

Die Förderung von elektrischen Lastenfahrrädern für Betriebe schafft attraktive Anreize für den Wiener Wirtschaftsverkehr. Die Förderung von innovativen Sharing-Angeboten im Wohnbau unterstützt gemeinschaftlich genutzte Mobilitätsangebote in Nachbarschaften.

Damit reagiert die Stadt auf notwendige Maßnahmen zur Erfüllung der Verkehrsziele in der Smart City Rahmenstrategie. Start der Förderaktion ist am 01. Februar 2020. Bis Ende 2021 stehen insgesamt 2,8 Millionen Euro zur Verfügung.

Für die Verkehrswende und zur Erreichung der Wiener Klimaschutz-Ziele ist der Ausbau von CO2-freien Mobilitätsformen, insbesondere der Elektromobilität unverzichtbar. Denn der Verkehrsbereich ist der größte Verbraucher von fossilen Energieträgern in Form von Benzin und Diesel. Fahrzeuge sollten in Zukunft gemeinschaftlich genutzt und mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Voraussetzung für die neuen Förderungen ist daher der Einsatz von Ökostrom.

Nachhaltige Logistik zum Standard erheben

Der städtische Raum bietet ein hohes Potenzial für nachhaltigen Wirtschaftsverkehr. Kurze Transportwege lassen sich mit elektrischen Lastenfahrrädern (Cargobikes) besonders umweltschonend und effizient abwickeln. Zudem tragen Lastenfahrräder zur Verkehrsentlastung auf Wiens Straßen bei. Die für Verkehr und Energieplanung zuständige Vizebürgermeisterin Birgit Hebein: "E-Lastenräder sind die zeitgemäße Antwort auf Logistikfragen und ein klimafreundliche, effiziente Lösung für die letzte Meile. Die Förderung entspricht unserem Logistik-2030-Konzept, das wir gemeinsam mit Niederösterreich und der Wirtschaftskammer auf den Weg gebracht haben, und ist eine wichtige Maßnahme, um die Emissionen im Wirtschaftsverkehr zu senken. Mit insgesamt 40 Prozent ist der Verkehr der größte CO2-Produzent in der Stadt und damit ein wichtiger Hebel, um der Klimakrise etwas entgegenzusetzen."

Einige Betriebe in Wien erledigen ihre Transporte und Zustellungen bereits mit elektrischen Lastenrädern. Wie etwa der Samariterbund Wien: "Alle Projekte des Samariterbundes übernehmen Verantwortung und stellen Nachhaltigkeit unter Beweis. So sind in Wien für die Auslieferung von "Essen auf Rädern€˜ 21 Elektrolastenfahrräder im Einsatz, die einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sportliche Betätigung und nachhaltiges Engagement schätzen, sind damit nicht nur ökologischer unterwegs als mit PKWs, sondern oft auch schneller und immer kostengünstiger", sagt Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Samariterbund Wiens.

Mit der neuen Förderung will die Stadt die Einführung von elektrischen Lastenfahrrädern im Wiener Wirtschaftsverkehr beschleunigen, denn gemäß Smart City Rahmenstrategie soll der Wiener Wirtschaftsverkehr bis zum Jahr 2030 weitgehend frei vom klimaschädlichen CO2 sein.

Attraktive Förderhöhe

Elektro-Lastenfahrräder mit Nutzlast ab 40 kg bis 100 kg erhalten maximal 50 % der förderfähigen Kosten, bis maximal 2.000 EUR pro elektrischem Lastenfahrrad bzw. pro Elektrolastenanhänger. Große Elektro-Lastenfahrräder mit einer Nutzlast ab 100 kg erhalten maximal 30 % der förderfähigen Kosten, bis maximal 4.000 EUR pro Fahrzeug.

500-Euro Bonus für Verkauf von Diesel- oder Benzintransportern

Zusätzlich belohnt die Stadt Wien die Umstellung mit 500,- Euro pro Verkauf oder Verwertung eines mehrspurigen Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor.

Angestrebt sind eine Beteiligung von Betrieben aus allen Wiener Gemeindebezirken sowie eine möglichst breite Abdeckung unterschiedlichster Gewerbe. Für die ersten drei Förderzusagen pro Bezirk gibt es daher einen weiteren Bonus von 500,- Euro.

Innovative Sharing-Angebote im Wohnbau sorgen für hohe Flexibilität

Rund 80% der Wege beginnen und enden am Wohnort. Neue Angebote für die private Mobilität müssen daher am Wohnort ansetzen. Aus einer Vielzahl an Möglichkeiten wählen zu können und flexibel mobil zu sein ohne eigenen PKW macht den Reiz von Sharing-Angeboten aus. Die Förderaktion für innovative Sharing-Angebote im Wohnbau richtet sich an größere Wohnanlagen und zielt darauf ab, unter Mitwirkung der Bewohnerschaft moderne Mobilitätsangebote auf Basis von Elektromobilität zu entwickeln. Vorteile für Bewohnerinnen und Bewohner sind Zeit- und Kostenersparnisse sowie verbesserte Mobilitätsangebote abseits des privaten PKW. Gleichzeitig tragen Sharing-Angebote zu einer gestärkten Nachbarschaft bei.

Die neue Förderung setzt genau dort an, wo bei der Umsetzung von Sharing-Angeboten die Stolpersteine liegen. Nämlich bei der sorgfältigen Planung und Vorbereitung von Betriebsmodellen solcher Angebote, der aktiven Einbeziehung der Bewohnerschaft und einer guten laufenden Betreuung. Damit ein Sharing-Angebot angenommen wird, müssen Bewohnerinnen und Bewohner dauerhaft aktiv in dessen Ausgestaltung einbezogen werden. Außerdem braucht es neben den Fahrzeugen diverse Anschaffungen: Ladeinfrastruktur, Buchungsplattform und Sharing Hardware, Anmietung von Parkflächen, Marketingmaßnahmen etc.

Die neue Förderung unterstützt diese wichtigen Zusatzaufwendungen mit bis zu 70% der förderfähigen Kosten, um Sharing-Angebote erfolgreich umzusetzen. Damit ist die Förderung der Stadt Wien ist eine sinnvolle Ergänzung zur bestehenden Elektro-Mobilitätsförderung des Bundes.

Bernd Vogl, Abteilungsleiter der Energieplanung der Stadt Wien betont: "In Zukunft wir mehr Strom aus erneuerbarer Energie, wie Sonnenstrom, zur Verfügung stehen. Elektor-Mobilität verbraucht im Vergleich zum Verbrennungsmotor besonders wenig Energie und ist daher eine wesentliche Klimaschutz-Technologie."

Die Förderaktion baut unter anderem auf dem erfolgreichen Pilotversuch zu E-Carsharing in der Hauffgasse in Wien-Simmering im Rahmen des Projektes "Smarter Together" auf. Sie richtet sich an innovative Wohnbauträger und Mobilitätsdienstleister sowie Baugruppen bzw. Gruppen von BewohnerInnen, um diese Erfahrungen mit weiteren Projekten zu verbreitern.

Mehr Informationen: www.energieplanung.wien.gv.at/foerderungen

Start der beiden Förderaktionen: 1. Februar 2020

Förderstelle: Die Energieplanung der Stadt Wien verwaltet die Fördermittel im Rahmen des Ökostromfonds, [www.energieplanung.wien.gv.at] Rathausstraße 14-16, 1010 Wien.

Abwicklungsstelle: Förderanträge werden von UIV Urban Innovation Vienna GmbH, Energy Center abgewickelt, [www.urbaninnovation.at] Operngasse 17-21, 1040 Wien.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /