© Grüne Mariahilf / Visualisierung Gumpendorfer Straße
© Grüne Mariahilf / Visualisierung Gumpendorfer Straße

Neue Gestaltung für Gumpendorfer Straße: Mehr Grün, mehr Lebensqualität

Clevere Neugestaltung kann mehr als 5000 m2 neuen Platz für Fußgängerinnen schaffen.

Derzeit ist die Gumpendorfer Straße, die oft als "Lebensader Mariahilfs" bezeichnet wird, vom Gürtel bis zum Getreidemarkt eine mehr als zwei Kilometer lange Durchzugsstraße ohne Aufenthaltsqualität. FußgängerInnen und Radfahrende sind nicht sehr glücklich mit der derzeitigen Situation. Darüber hinaus werden AnrainerInnen in den Hitzesommern am Härtesten getroffen. Es gibt wenige Bäume an der Straße, kaum Sitzgelegenheiten, fast kein offenes Wasser und nur wenige schattige Plätze.

"Das soll nun anders werden," so Michi Reichelt, Bezirksvorsteher-Stv. der Grünen Mariahilf: "Die Menschen im Bezirk wünschen sich eine neue Gumpendorfer Straße. Eine Straße, die zum Spazierengehen, Auslagenbummel und Schanigartenbesuch einlädt. Eine Straße, auf der man gefahrlos queren und Radfahren kann. Eine Straße mit Lebensqualität, in der man sich auch im Hitzesommer draußen aufhalten kann."

Temporeduktion & Unterbindung des Durchzugsverkehrs


Nun geht es um zukunftsgerichtete Straßengestaltung. Harald Frey von der TU Wien hat dazu im Auftrag der Grünen Mariahilf eine Studie aus dem Jahr 2015 angepasst und aus aktueller Perspektive noch wirksamere Maßnahmen insbesondere zur Unterbindung des Durchgangsverkehrs erarbeitet. Neben einer Mängelanalyse der aktuellen Situation beinhaltet Harald Freys aktuelle Studie zahlreiche Vorschläge zur Neugestaltung und Verkehrsreduktion. "Durch breitere Gehsteige und Gehsteigvorziehungen in den Kreuzungsbereichen können mehr als 5.000m² für FußgängerInnen geschaffen werden. Der Kurt-Pint-Platz und der Fritz-Grünbaum-Platz werden als Begegnungszonen gestaltet und der öffentliche Raum deutlich aufgewertet", sagt Frey. Dies würde auch zu einer echten Temporeduktion führen, denn derzeit hält sich kaum jemand auf der Gumpendorfer Straße an die Tempo-30-Beschränkung. "Herzstück" einer neuen Verkehrsführung soll zudem eine abschnittsweise Einbahnregelung der Gumpendorfer Straße - etwa im Bereich von der Stiegengasse bis zum Grünbaumplatz - werden.

Die Gestaltung des öffentlichen Raumes ist nicht mehr zeitgemäß und widerspricht dem Charakter der Straße. Seit dem Jahr 2002 ging die Zahl der zugelassenen Pkw im Bezirk um rund 1.500 Fahrzeuge zurück, dies entspricht einer Fläche von rund 20.000m², die neu genutzt werden könnte.

Bestmögliche Lösung für Alle

Zeitgemäße Stadtgestaltung, insbesondere im dichtverbauten Gebiet, sowie die Auswirkungen der Klimakrise sind für ganz Wien eine Herausforderung, weiß auch Peter Kraus, Planungssprecher der Grünen Wien: "Der nächste logische Schritt ist, die dichten innerstädtischen Bezirke vom Durchzugsverkehr zu entlasten und den Straßenraum zu einem Lebensraum zu machen. Die Gumpendorfer Straße ist ein perfektes Beispiel dafür. Tausende BewohnerInnen, kleine Unternehmen und Büros haben hier ihren Arbeits- und Lebensmittelpunkt. Eine neue Gumpendorfer Straße soll der Lebensqualität der Mariahilferinnen und Mariahilfer gerecht werden - durch breitere Gehsteige, Verkehrsberuhigung und mehr Grün. Gerade wenn die Hitzesommer immer intensiver werden, braucht es mehr Beschattung und Abkühlung."

Die Präsentation der Studie ist der Startschuss für intensive politische Überzeugungsarbeit. "Wir führen weiterhin laufend Gespräche, sowohl mit der Bevölkerung als auch mit den anderen Fraktionen. Denn wir werden uns nicht mit den kleinstmöglichen Kompromissen zufrieden geben, sondern wollen die bestmögliche Lösung für alle Menschen in Mariahilf", schließt Reichelt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /