© Gerd Altmann / pixabay.com
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Green Finance: Verdoppelung der Maßnahmen in den letzen 4 Jahren

UN-Zahlen zeigen auf, dass sich die Maßnahmen für Green Finance seit 2015 mehr als verdoppelt haben

Madrid - Im Rahmen der Klimakonferenz in Madrid hat das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) Zahlen veröffentlicht, die aufzeigen, dass sich die Zahl der politischen und regulatorischen Maßnahmen zur Unterstützung von Green Finance seit 2015 mehr als verdoppelt haben.

Die Maßnahmen-Datenbank von UNEP und der Green Growth Knowledge Partnership (GGKP) zeigt, dass derzeit weltweit mindestens 391 nationale und subnationale politische und regulatorische Maßnahmen zur umweltfreundlichen Finanzierung existieren - dies entspricht einer Steigerung von 106 Prozent seit 2015. Absolute Rekordzahlen brachte das Jahr 2019: 79 neue Maßnahmen wurden umgesetzt oder angekündigt.

"Viele Transformationspläne werden auf den Weg gebracht, um Gesellschaften und Volkswirtschaften zu schaffen, die keine CO2-Emissionen verursachen und die biologische Vielfalt fördern", so Inger Andersen, Exekutivdirektor des UNEP. „Diese Pläne brauchen die volle und eindeutige Unterstützung des globalen Finanzsystems. Es ist ermutigend, die Beschleunigung der umweltfreundlichen Finanzierung zu sehen. Das Finanzsystem und diejenigen, die es regulieren, müssen gleichzeitig dringend die Reduzierung der Treibhausgasemissionen vorantreiben.“

Die Datenbank, die am Rande der UN-Klimakonferenz (COP 25) bei einem Treffens der Koalition der Finanzminister für Klimaschutzmaßnahmen veröffentlicht wurde, belegt Fortschritte in bestimmten Schlüsselbereichen.

Berichterstattung und Offenlegung bilden einen Schwerpunkt für politische und regulatorische Maßnahmen - sie machen rund 25 Prozent aller umgesetzten Maßnahmen aus. Eine zunehmende Anzahl zielt auf mehrere Anlageklassen ab, wobei politische Rahmenbedingungen systemrelevante Themen wie das Klimarisiko in den Bereichen Banken, Kapitalanlagen und Versicherungen behandeln. Etwas mehr als zwei Drittel der Maßnahmen werden in entwickelten Volkswirtschaften durchgeführt.

"Diese Maßnahmen helfen, die Verantwortlichkeiten von Finanzinstituten in Bezug auf Umweltfaktoren auf den Kapitalmärkten zu klären", sagte Benjamin Simmons, Leiter der GGKP. "Dazu gehört die Stärkung des Informationsflusses in Bezug auf Umweltfaktoren innerhalb des Finanzsystems, z. B. Anforderungen an die Offenlegung klimarelevanter Risiken für Investmentportfolios."

Die Datenbank enthält Maßnahmen wie steuerliche Anreize für Investitionen in grüne Vermögenswerte und die Einführung von Rahmenbedingungen zur Unterstützung der Produktentwicklung (z. B. grüne Anleihen) sowie Maßnahmen zur Stärkung des Umweltrisikomanagements von Institutionen. Sie ist die umfassendste Ressource für politische und gesetzliche Infos in Bezug auf Umweltaspekte von Green Finance.

„Politische und regulatorische Maßnahmen sind ein entscheidender Faktor für den Übergang zu umweltfreundlichem und nachhaltigem Finanzwesen. Mit dieser Datenbank können wir die Art und Weise abbilden, in der Entscheidungsträger und Aufsichtsbehörden die Marktpraxis beeinflussen “, meinte Jeremy McDaniels von der UNEP, der die Datenbank entwickelt hat. „Diese Art der Analyse kann Behörden helfen, aus den Erfahrungen anderer zu lernen, Ambitionen zu wecken und das Verständnis dafür zu stärken, wie ihre Handlungen zu positiven Veränderungen führen.“

Das GGKP ist eine Initiative des Global Green Growth Institute (GGGI), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO), des UNEP und der Weltbank.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /