Sarah Wiener fordert Kochkurse schon in Kindergärten und Volksschulen
Die EU-Abgeordnete sieht sich angesichts der aktuellen Eurobarometer-Umfrage bestätigt, dass es eine Agrar- und Ernährungswende braucht
"Die Ergebnisse des Eurobarometers zeigen, dass den Österreicherinnen und Österreichern Umwelt- und Klimaschutz sowie sichere, gesunde Lebensmittel sehr wichtig sind. Nun gilt es, auf die Bürgerinnen und Bürger zu hören", sagt die grüne EU-Abgeordnete Sarah Wiener. Bei der EU-weiten Befragung gab knapp ein Drittel der EU-Bürgerinnen und -Bürger an, dass das Thema "Klimawandel bekämpfen und unsere Umwelt, Ozeane und Biodiversität erhalten" für sie Vorrang hat. Damit landete Klimawandel zum ersten Mal an der Spitze einer Eurobarometer-Prioritätenliste.
"Nun besteht mit der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) die Möglichkeit, im Interesse der Europäerinnen und Europäer eine Agrar- und Ernährungswende einzuläuten, die Mensch und nicht Konzerne als Priorität erkennt", fordert Sarah Wiener. "Klima- und Umweltschutz und eine nachhaltige Landwirtschaft gehen Hand in Hand und dürfen nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Doch gerade in der Landwirtschaft und bei der Ernährung fehlen mutige Schritte", kritisiert Wiener.
Dringend notwendig sei eine Bildungsoffensive im Bereich Ernährung und Kochen, fordert Wiener für Österreich: "Wir sollten in Österreich wieder flächendeckend Kochkurse in Schulen und Kindergärten einführen. Nur wer sich selbst frisch und vielfältig bekochen kann, hat die Hoheit über die eigene Gesundheit." Mit regionalen Lebensmitteln selbst zu kochen, stärkt auch die eigene Region.
Im Rahmen der Eurobarometer-Umfrage nannte in Österreich ein Viertel der Befragten "erschwingliche und sichere Lebensmittel und faire Bedingungen für Landwirtinnen und Landwirte" als Priorität. Wer Bäuerinnen und Bauern eine lebenswerte Zukunft ermöglichen möchte, müsse auf eine nachhaltige, ökologische und menschenfreundliche Landwirtschaft setzen, fordert die EU-Abgeordnete weiter: "Wir müssen unseren Bäuerinnen und Bauern ihre Würde und Selbstbestimmung wieder zurückgeben. Gerade jene Menschen, die unsere wertvollen Nahrungsmittel herstellen, stehen unter immer größerem Druck der industrialisierten Landwirtschaft von Großkonzernen und von mächtigen Handelsketten."
"Wir brauchen Transparenz und keine undurchsichtigen Importe minderwertiger Qualität", sagt Wiener. Unter dem herrschenden System der Nahrungsmittelproduktion leidet die Gesundheit des Planeten, in Form von Klimawandel und dem Verlust von Biodiversität. Dabei sei es aber falsch, mit dem Zeigefinger nur auf die Konsumentinnen und Konsumenten zu zeigen. Die so dringend notwendige Ernährungswende für das Klima und das Wohl der Bäuerinnen und Bauern liegt nicht allein in ihren Händen. Dafür braucht es klare klimapolitische Spielregeln. "Klima- und Umweltschutz darf nicht mehr Mühen und Kosten für den Einzelnen bedeuten. Das Gute gehört einfacher gemacht", sagt Sarah Wiener.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /