© Plattform Wasser Bgld/APA/Hautzinger - Infotag der Plattform Wasser
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Erneuerbare Energien zur Absicherung einer nachhaltigen Wasserversorgung

Am 14. November 2019 fand im Kulturzentrum Oberschützen der 14. Infotag Wasser der Plattform Wasser Burgenland (PWB) statt.

Rund 240 Teilnehmer konnten sich im Rahmen der Vorträge und einer Fachausstellung über branchenspezifische Neuerungen, über sehr praxisbezogene Themen und Fortbildungsmöglichkeiten informieren. Wesentliches Thema, auch bei einer Pressekonferenz am 13. Nov. in Oberwart, war der Einsatz erneuerbarer Energien zur Absicherung einer nachhaltigen Wasserversorgung.

Die Referenten Landesrat Mag. Heinrich Dorner, Ing. Walter Göllesz (Fa. Energie Kompass), Ing. Christian Portschy (WV Südl. Bgld. I), sowie der Obmann der PWB, DI Dr. Helmut Herlicska betonten, dass die Wasserversorgung des Burgenlandes ein sehr hohes Niveau aufweist, aber laufend weiterentwickelt werden muss. "Zur Absicherung im Falle von großflächigen Stromausfällen (Blackout), wie auch im Sinne der verstärkten Eigenbedarfsdeckung werden verstärkt erneuerbare Energien, und zwar in Form von aus Photovoltaikanlagen erzeugtem Strom, eingesetzt," erläutert der Obmann der PWB, DI Dr. Helmut Herlicska. "Dadurch kann sowohl eine verbesserte Versorgungssicherheit bei Stromausfällen erreicht, als auch Stromkosten verringert, und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Mehrere Wasserversorger im Burgenland haben in dieser Richtung in den letzten Jahren Aktivitäten gesetzt, und befinden sich somit auf der Höhe der Zeit", erläutert Herlicska. "Weiters ist festzuhalten, dass das von den burgenländischen Wasserversorgern an die Bevölkerung bereitgestellte Trinkwasser laufend überprüft wird, und somit das am besten untersuchte Lebensmittel ist. Leitungswasser ist, so wie es aus dem Wasserhahn rinnt, das beste, gesündeste, und bei weitem kostengünstigste Trinkwasser", so Herlicska.

Landesrat Mag. Heinrich Dorner betont, dass die Wasserversorgung im Burgenland einen im österreichweiten und auch internationalen Vergleich, sehr hohen Standard aufweist. "Die im Laufe der Jahre ausgebaute, sehr gute Wasserversorgungsinfrastruktur hat ganz wesentlich zur guten Entwicklung des Lebens-, Tourismus- und Wirtschaftsraumes Burgenland beigetragen. Jedoch muss uns dabei eines bewusst sein: auch Wasserversorgungssysteme, mit vielerorts bereits in die Jahre gekommenen Wasserleitungen, müssen laufend erneuert und saniert werden. Es ist erforderlich nachhaltig in die Erneuerung und Sanierung zu investieren, auch wenn dies großer technischer und finanzieller Anstrengungen bedarf. Die Förderungen des Landes Burgenland, wie auch jene des Bundes, werden hier auch zukünftig eine wesentliche Rolle spielen. Nur so kann die bestehende gute Versorgungsqualität auch für zukünftige Generationen gesichert werden. Landesrat Dorner weiter: "Das Burgenland ist eine in vielen Bereichen innovative Region. Dass hier auch im Bereich der Wasserversorgung, die für Ihre Pumpen und Wasserwerksanlagen stark auf eine ausreichende und sichere Stromversorgung angewiesen ist, neue und zukunftsträchtige Technologien im Bereich der Energieeigenversorgung eingesetzt werden, sehe ich als wichtigen Schritt hin zum weiteren Ausbau einer zukunftsorientierten Infrastruktur des Landes."

Wesentliche neue Impulse betreffend Photovoltaik und Stromspeicher wurden beim WV Südliches Burgenland I gesetzt. "Wir haben in Kooperation mit der Energie Kompass GmbH im Rahmen des vom Klima- und Energiefonds geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojektes "Loadshift Oberwart" ein modernes Konzept zur Notstromversorgung des Wasserwerks in Oberwart entwickelt und realisiert", erläutert der Geschäftsführer des WV Südliches Burgenland I, Ing. Christian Portschy. Ein 300 kWh Speicherkapazität umfassender Stromspeicher (Lithium-Ionen-Akku) bildet das Herzstück der Anlage. Mittels der bereits bestehenden 50 kWp Photovoltaik-Anlage (die auf 100 kWp erweitert werden soll) wird der Stromspeicher geladen, und es steht im Falle eines "Blackout" eine definierte Strommenge zur Verfügung. Zusätzlich ist für den Inselbetrieb im Falle eines flächendeckenden Stromausfalles ein Notstromaggregat gekoppelt. "Die Besonderheit des Systems ist die Einbindung des Stromspeichers in das Projekt "Loadshift Oberwart", wo der Speicher auch im Regelbetrieb als "Energieflexibilität" für das übergeordnete Gesamtenergiesystem genutzt werden soll", erläutert Ing. Walter Göllesz. Im Betrieb der nächsten Jahre sollen so weitere Erfahrungen gesammelt werden.

"Der heutige Infotag Wasser 2019 hat wiederum dazu gedient das Wissen und die Zusammenarbeit zu vertiefen, sowie die neuen Herausforderungen für die burgenländischen Wasserversorger zu diskutieren und möglichst gemeinsam Lösungsansätze, auch betreffend neuer Zukunftstechnologien zu finden", so Obmann DI Dr. Helmut Herlicska.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /